ADB:Dedelow, Nicolaus
Heinrich Rubenow, 1462 verwaltete er das Rectorat für den Herzog Swantibor. Später nach Magdeburg als Canonicus, in majori ecclesia et in theologia lector secundarius berufen, kehrte er 1470 nach Greifswald zurück und bekleidete 1474 zum zweiten Mal das Rectorat. Nunmehr baccalarius formatus und collegiatus geworden, erhielt er am 24. Oct. 1476 vom Vicekanzler Johann Parleberg die licentia zum Doctorate, wurde 1477 sacrae paginae licentiatus, und verwaltete 1480 zum dritten Male das Rectorat, bei dessen Uebernahme er theologiae licentiatus et in eadem ordinarius genannt wird. Während dieses Rectorates brach jener heftige Streit zwischen dem Bischof Marinus von Cammin und seinem Domcapitel aus, in welchen der gesammte Clerus des Landes, sowie auch Rath und Bürgerschaft von Greifswald hineingezogen ward. Vom Papst ohne Zuziehung der Landesbehörden gewählt, beutete der Bischof eigensüchtig sein hohes Kirchenamt aus und erregte dadurch allgemeinen Anstoß. D. war ein Freund des Greifswalder Bürgermeisters Smiterlow und unterstützte denselben nicht nur gegen die Bürgerschaft bei einem Aufruhr, den die persönliche Anwesenheit des Bischofs Marinus zur Beilegung jenes Streites in Greifswald veranlaßt hatte, sondern auch bei einem über die Lehrmethode ausgebrochenen Universitätsstreit, indem er mit demselben für die realistische Doctrin eintrat. 1482 heißt er doctor sacrae theologiae und vicecancellarius, 1483 auch Cantor des Domcapitels. Er starb nach einem arbeitsvollen Leben an der damals herrschenden Pest.
Dedelow: Nicolaus D., gebürtig aus Havelberg, † 1485. 30 Jahre hindurch leitete er, wie aus dem Decanatsbuch hervorgeht, die Greifswalder Artistenfacultät, erwarb jedoch auch die theologischen Würden. 1457 als Canonicus und im Jahre darauf als Examinator genannt, übernahm er 1459 zum ersten Male das in der Folge wiederholt verwaltete Decanat. 1461 ward er Baccalar der Theologie und las nun den Cursus über die heilige Schrift, später über „sententiae“ oder Dogmatik. Im Todesjahr des Stifters der Greifswalder Universität, des Bürgermeisters- Kosegarten, Gesch. der Univers. Greifswald I. S. 90 und 152. – Pyl, Pom. Gen. II. 270. 274 ff.