Zum Inhalt springen

ADB:Dewerdeck, Gottfried

aus Wikisource, der freien Quellensammlung

Empfohlene Zitierweise:

Artikel „Dewerdeck, Gottfried“ von Adolf Schimmelpfennig in: Allgemeine Deutsche Biographie, herausgegeben von der Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften, Band 5 (1877), S. 100–101, Digitale Volltext-Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=ADB:Dewerdeck,_Gottfried&oldid=- (Version vom 22. November 2024, 16:31 Uhr UTC)
Allgemeine Deutsche Biographie
>>>enthalten in<<<
[[ADB:{{{VERWEIS}}}|{{{VERWEIS}}}]]
<<<Vorheriger
Devrient, Ludwig
Band 5 (1877), S. 100–101 (Quelle).
[[| bei Wikisource]]
Kein Wikipedia-Artikel
(Stand März 2014, suchen)
Gottfried Dewerdeck in Wikidata
GND-Nummer 124703208
Datensatz, Rohdaten, Werke, Deutsche Biographie, weitere Angebote
fertig
Fertig! Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle Korrektur gelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.
Kopiervorlage  
* {{ADB|5|100|101|Dewerdeck, Gottfried|Adolf Schimmelpfennig|ADB:Dewerdeck, Gottfried}}    

{{Normdaten|TYP=p|GND=124703208}}    

Dewerdeck: Gottfried D., schlesischer Numismatiker, geb. 21. April 1675 in Liegnitz, † 13. Nov. 1726 als Pastor an der Frauenkirche und Assessor des Consistoriums ebendaselbst, wurde nach Beendigung seiner Studien in Leipzig, die er mit einer Reise durch Deutschland, Holland, England und Italien abschloß, vom Liegnitzer Rathe 1700 zum Diacon an der Frauenkirche gewählt und in Sorau ordinirt, mußte aber auf Grund eines von den Jesuiten bei Hofe erwirkten Befehls sofort wieder entlassen werden, weil alle erledigten Aemter an Kirchen, deren Patronat dem Kaiser zustand, und über die Stadtkirchen nahm er als Landesherr ein solches in Anspruch, grundsätzlich nicht wieder besetzt werden durften. Die evangelische Geistlichkeit sollte eben nach und nach aussterben. D. blieb in Liegnitz und lebte seinen Studien. Die Altranstädter Convention, welche den Evangelischen Schlesiens die ihnen weggenommenen Kirchen zurückgab, endete seine unfreiwillige Muße; er wurde alsbald zum Diacon an der Peter-Paulskirche berufen und erhielt 1716 das Pastorat an der Frauenkirche. Seine „Silesia numismatica, oder Einleitung zu dem schlesischen Münzcabinet“, Jauer 1711 in 4., mit 41 Kupfertafeln, auf eigene Kosten von ihm herausgegeben, ist für die Geschichte Schlesiens von hohem Werthe, leider aber ziemlich selten, da durch Sorglosigkeit der Hinterbliebenen Dewerdeck’s viele Exemplare zu Grunde gegangen, viele unvollständig geworden sind. Von seinen beiden Dissertationen [101] „De officio civis christiani erga principem“, Lips. 1695 und „De officio principis christiani erga civem“, Lips. 1696 (von Rechenberg in seine Sammlung Dissert. historico-politic. vol. II. p. 751 ss. aufgenommen) ist die erste den Ständen des Fürstenthums Liegnitz gewidmet, welche ihm dafür ein Ehrengeschenk von 200 Thlrn. zuerkannten; die zweite aber hat mit der ihr angehängten These: pactis fundamentalibus, quibus principis potestas limitatur, imperaturo non fit injuria, ihm sicher in Wien keine Freunde gemacht. Außerdem hat er einige ascetische Schriften aus dem Englischen ins Deutsche übersetzt.

Leuschneri Spicileg. XIV. Ehrhardt, Presbyterol. IV. 232.