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ADB:Duncanus, Martinus

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Artikel „Duncanus, Martinus“ von Jacob Cornelis van Slee in: Allgemeine Deutsche Biographie, herausgegeben von der Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften, Band 5 (1877), S. 466–467, Digitale Volltext-Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=ADB:Duncanus,_Martinus&oldid=- (Version vom 26. Dezember 2024, 00:30 Uhr UTC)
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Duncanus: Martinus D. (Maarten Donck), von niederer Herkunft, 1505 zu Kempen geboren. Im Fraterhause zu Nymwegen erhielt er Unterricht in der lateinischen Sprache und studirte nachher Theologie zu Löwen in Standonck’s Collegium. Nachdem er dort den Magistertitel erworben hatte, fungirte er einige Zeit als Präsident jenes Collegiums und erhielt 1541 die Pastorstelle zu Wormer in Nord-Holland. Bald erwieis er sich als tüchtiger und gelehrter Bekämpfer der zahlreichen Wiedertäufer und Reformationsgesinnten der Umgegend. Besonders bemühte er sich, den Cornelis Cooltuyn zum alten Glauben zurückzuführen, freilich vergebens. Dabei stiftete er in seinem Dorfe eine lateinische Schule, aus welcher viele Gelehrte hervorgingen, wie der Erzbischof von Mecheln, Matthias Hovius. Im J. 1558 übernahm er die Pastorsstelle der St. Hippolytus-Kirche zu Delft und zugleich das Decanat der Hofcapelle im Haag und die Rathsherrnstelle bei dem Hofe von Holland. Die Religionsänderung trieb ihn 1572 von hier. Nach kurzem Aufenthalt zu Rotterdam und Utrecht zog er nach Amsterdam und erhielt dort das Pastorsamt der Neuen Kirche. Bald befreundete er sich sehr mit dem Pastor der St. Nicolaus-Kirche, Jakob Buyck, und strebte, wie dieser, mit Anstrengung aller Kräfte, den Fortschritt der Reformation zu hindern. Als die Streitigkeiten sich dennoch mehrten und ein schlimmer Erfolg drohte, rieth er 1578 dem Magistrat, den Religionsfrieden des Erzherzogs Matthias öffentlich zu verkündigen. Es gelang ihm aber nicht, durch diese friedliche Haltung dem Verbannungsurtheil zu entgehen, als die Reformirten bald darauf in Amsterdam siegten; dabei verlor er zugleich die Freundschaft seines Collegen Jakob Buyck, welcher sein Verhalten mit großer Schärfe tadelte, indem er es dem Einflusse seiner Concubine, Margaretha, zuschrieb. Man setzte den D., Buyck und mehrere Priester in ein steuerloses Schiff und überließ sie [467] den Winden und Wellen. Sie landeten aber glücklich im nächsten Dorfe Diemen, und D. begab sich nun nach Amersfort. Dort führte er ein stilles Leben und ist nach seinem 1590 erfolgten Tod dort im St. Agatha-Convente begraben. D. zeichnete sich durch große Gelehrsamkeit aus und förderte die katholische Sache durch Schrift und Lehre so viel als möglich. Leidenschaftlichkeit war ihm fremd, wie auch ein fanatisches Verfahren wider die Abtrünnigen, welche er vielmehr durch Sanftmuth und Milde zurückzuführen versuchte. Von seinen Schriften erschienen: „Anabaptisticae haereseos confutatio“, 1549; „Van den Kinderdoop in twee boeken“, 1569 u. 1572; „Een cort onderscheydt tusschen godlyche en afgodische beelden“, 1567; „Van die waerachtighe Ghemeynte Christi“, 1567; „Van de vergiffenisse der Sonden“, 1568; „Van’t rechte Evangelische Avondmael“, 1567. Seine von Joh. Herius verfertigte Biographie ist, wie es scheint, nie herausgegeben. Weiteres über ihn bei Valerius Andreas van Heussen, Oudh. van Delftland, p. 42 ss. und van der Aa, Biogr. Woordenb.