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ADB:Egilbert (Bischof von Freising)

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Artikel „Egilbert, Bischof von Freising“ von Ernst Steindorff in: Allgemeine Deutsche Biographie, herausgegeben von der Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften, Band 5 (1877), S. 676, Digitale Volltext-Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=ADB:Egilbert_(Bischof_von_Freising)&oldid=- (Version vom 22. November 2024, 11:12 Uhr UTC)
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Egilbert, 1006–1039 Bischof von Freising, ein vornehmer Baier, verwandt mit den Grafen von Ebersberg. E. begann seine Laufbahn am Hofe Kaiser Heinrichs II. als Kanzler für deutsche und italienische Angelegenheiten von Anfang Juni 1002 bis Anfang Mai 1005. Ende August 1006 wurde er Bischof von Freising, war als solcher im November 1007 zugegen auf der Frankfurter Synode, durch welche sich Heinrich II. die Zustimmung des deutschen Episkopats zur Stiftung des Bisthums Bamberg verschaffte, und war auch sonst noch in den Jahren 1010, 1015, 1020 bei Rechtsacten dieses Herrschers mit thätig. An der eigentlichen Reichsregierung nahm E. bei Lebzeiten Heinrichs keinen, wenigstens keinen hervorragenden Antheil: vielmehr widmete er sich vorzugsweise seinem Bisthum, welches unter dem Vorgänger in eine elende Verfassung gerathen war. Jetzt erstand es wieder zu einer neuen Blüthe, die gekennzeichnet wird durch Erwerbungen von Land und Leuten und durch geistliche Stiftungen, wie die Umwandlung des Stiftes zu Weihenstephan in ein Kloster von strenger Observanz. Zu einer politisch bedeutenden Stellung gelangte E. erst unter Kaiser Konrad II., als Nachfolger des im April 1029 gestorbenen Bischofs Bruno von Augsburg in der Pflege und Erziehung des minderjährigen Kaisersohnes, des Königs Heinrich III. Im J. 1033 hatte E. dessen Erziehung vollendet, zur Zufriedenheit des Kaisers, und wurde deshalb belohnt mit größeren Landschenkungen an die Kirche von Freising. Uebrigens behauptete sich Egilberts Einfluß auf Heinrich III. auch nach der Lösung ihres bisherigen Verhältnisses. In einer Angelegenheit, welche auf einem Bamberger Fürstentage, Pfingsten 1035, zu heftigen Auftritten zwischen Kaiser und König Anlaß gab – es handelte sich um ein Zerwürfniß zwischen Konrad II. und seinem Schwager, Herzog Adalbero von Kärnthen – war E. Heinrichs Berather gewesen. Er hatte ihn zu einer dem Herzog günstigen Haltung bestimmt und zwar ohne Vorwissen des Kaisers. Kein Wunder daher, daß dieser sehr zornig wurde, als er den wahren Sachverhalt erfuhr und daß sein Unwille sich vornehmlich gegen den Bischof richtete. Dieser versuchte zwar sich zu rechtfertigen, aber umsonst: er wurde höchst ungnädig entlassen und es verging einige Zeit bis das frühere Einvernehmen wiederhergestellt war. Als Konrad II. am 4. Juni 1039 starb und Heinrich III. den Thron bestieg, war E. noch am Leben, indessen schon am 4. November desselben Jahres folgte er dem Kaiser ins Grab, den Zeitgenossen vor allem denkwürdig als umsichtiger Regent seines Bisthums. Auch vom rein geistlichen Standpunkt aus ist ihm in Chroniken von Weihenstephan reiches Lob gespendet worden. Eine besondere Biographie fehlt jedoch, obgleich urkundliches Material dazu ausreichend vorhanden war. Zusammengestellt und verarbeitet ist es zuerst in neuerer Zeit von Meichelbeck, Historia Frising. Tom. I. p. 205 bis 235, Tom. II. p. 486–510.

Vgl. ferner die auf E. bezüglichen Abschnitte bei S. Hirsch, Jahrb. Heinrichs II., Bd. I. und E. Steindorff, Jahrb. Heinrichs III., Bd. I.