Zum Inhalt springen

ADB:Everlingen-Witry, Robert Joseph

aus Wikisource, der freien Quellensammlung

Empfohlene Zitierweise:

Artikel „Everlingen-Witry, Robert Joseph“ von Johann Schötter in: Allgemeine Deutsche Biographie, herausgegeben von der Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften, Band 6 (1877), S. 437, Digitale Volltext-Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=ADB:Everlingen-Witry,_Robert_Joseph&oldid=- (Version vom 3. Dezember 2024, 18:24 Uhr UTC)
Allgemeine Deutsche Biographie
>>>enthalten in<<<
[[ADB:{{{VERWEIS}}}|{{{VERWEIS}}}]]
Band 6 (1877), S. 437 (Quelle).
[[| bei Wikisource]]
Kein Wikipedia-Artikel
(Stand April 2015, suchen)
Robert Josef Ritter von Witry in Wikidata
GND-Nummer 135924170
Datensatz, Rohdaten, Werke, Deutsche Biographie, weitere Angebote
fertig
Fertig! Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle Korrektur gelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.
Kopiervorlage  
* {{ADB|6|437|437|Everlingen-Witry, Robert Joseph|Johann Schötter|ADB:Everlingen-Witry, Robert Joseph}}    

{{Normdaten|TYP=p|GND=135924170}}    

Everlingen-Witry: Robert Joseph E., genannt Ritter von Witry, geb. den 6. April 1754 auf dem Schlosse Witry im Herzogthum Luxemburg, kam im J. 1761 als Edelknabe an den Hof des Prinzen Karl Alexander von Lothringen, des damaligen Statthalters der Niederlande. Nachher trat er als Freiwilliger in das königl. schwedische Regiment, das, unter dem Oberbefehl des Grafen v. Steeding, im Dienste Frankreichs stand. Am 21. September 1780 wurde er Ritter des Malteserordens und begab sich nach Malta, kam aber bald zurück und trat wieder als Offizier in das königl. schwedische Regiment. In Versailles hatte der junge Offizier viele Freunde, unter anderen Mirabeau, der einen großen Einfluß auf ihn ausübte. Auch E. schwärmte für die Revolution und blieb, ungeachtet der Bitten seiner Eltern, in Paris bis 1796. Dann begab er sich nach St. Petersburg zum Grafen v. Steeding, der mittlerweile zum schwedischen Gesandten am russischen Hofe ernannt worden war. Der Graf v. Litta vertrat damals den Malteserorden in Rußland. Als Kaiser Paul aus Liebe zu diesem Orden das Priorat Polen zum Großpriorat Rußland erhob und den Rittern einen geräumigen Palast zu St. Petersburg schenkte, wurde der Ritter v. Witry dem Grafen Litta als Rathgeber beigesellt und mit der Leitung der Priorats in Rußland betraut. Bei der Thronbesteigung des Kaisers Alexander zog er sich jedoch ins Privatleben zurück und trat im Februar 1804 zu Duneburg in den Jesuitenorden. Zu derselben Zeit ernannte Alexander den Herzog von Richelieu zum Statthalter der Krim mit dem Auftrage, dieses Land zu civilisiren. Richelieu gründete in der Stadt Odessa mehrere Schulen und übertrug die Leitung derselben dem Pater E., den er früher zu Versailles und zu St. Petersburg hatte kennen lernen. E. wirkte segensreich zu Odessa bis zu seinem Tode (4. Mai 1815). Die Familie E.-W. stammte aus Böhmen und war unter der Regierung des Königs Johann in die Grafschaft Luxemburg gekommen. Sie erwarb Arloncourt und die Herrschaft Everlingen. Gegen Ende des 14. Jahrhunderts kaufte Robert v. Everlingen das Schloß Witry und führte sodann den Titel „Everlingen-Witry“, der auch auf seine Nachkommen überging.

Neyen, Biographie Luxembourgeoise.