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ADB:Ewald, Hermann Adolf

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Artikel „Ewald, Hermann Adolf“ von Max Berbig in: Allgemeine Deutsche Biographie, herausgegeben von der Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften, Band 48 (1904), S. 452–453, Digitale Volltext-Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=ADB:Ewald,_Hermann_Adolf&oldid=- (Version vom 3. Dezember 2024, 17:54 Uhr UTC)
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Ewald: Hermann Adolf E., Jurist und Belletristiker, Sohn des Geheimen Hofraths Dr. Wilhelm Heinrich E. (s. A. D. B. VI, 446 und XIII, 792), geboren zu Gotha am 24. Januar 1824, † daselbst am 29. August 1895. Die wissenschaftliche Tüchtigkeit und Gründlichkeit des Vaters und das biderbe, von frischem Humor gewürzte Wesen der Mutter, Ida geb. Madelung, waren das Erbe des Sohnes. Derselbe absolvirte das Gymnasium zu Gotha und widmete sich Ostern 1843 dem Studium der Rechte in Bonn. Durch ein Brustübel gezwungen, mußte er dasselbe zwar bald wieder unterbrechen, nach wieder erlangter Genesung setzte er es aber später in Jena und Berlin fort. Nachdem er 1847 das juristische Staatsexamen bestanden hatte, trat er in den Staatsdienst des Herzogthums Gotha ein, in welchem er es im Laufe der Zeit bis zum Landrichter mit dem Titel „Geheimer Justizrath“ brachte. Nach seiner Pensionirung übte er bis zu seinem Tode noch advocatorische Praxis aus. Verheirathet war E. seit dem Jahre 1858 mit Elisabeth de Bary aus Offenbach, nachdem jedoch diese Ehe 1862 getrennt worden war, vermählte er sich 1868 mit Emma Voigt aus Gotha. Er hinterließ eine Tochter aus erster und einen Sohn und drei Töchter aus zweiter Ehe.

Schon frühzeitig war E. schriftstellerisch thätig. Außer zahlreichen Artikeln in der Goth. Zeitung und dem (Becker’schen) Reichsanzeiger veröffentlichte er 1844 eine Abhandlung „Ueber das Duell“ in Otto Wigand’s „Epigonen“, 1849 eine solche in Cotta’s „Deutscher Vierteljahresschrift“ über „Revolution und Legitimität“. Anonym erschienen von ihm 1859 und 1860 Arbeiten in den „Grenzboten“ über „die kurhessische Frage“ und über den [453] „Bundestag und Schleswig-Holstein“ und 1861 in den Preußischen Jahrbüchern über „Die deutsche Flotte und ihre Auflösung“. In dieser letzten Abhandlung war es, wo zuerst wieder der Gedanke, Sammlungen zum besten der preußischen Flotte zu unternehmen, angeregt und sodann von E. in Gotha thatkräftig ausgeführt wurde. Seine weitere schriftstellerische Thätigkeit widmete E. jedoch fortan hauptsächlich der Belletristik. Schon 1861 erschien von ihm unter dem Pseudonym A. O. Waldfeld bei Wigand in Leipzig eine Novelle „Grad aus“. Dieser folgte 1867 eine Novellensammlung in zwei Bänden bei Costenoble in Jena: „Nach fünfzehn Jahren“ und 1868 im „Hausfreund“ die Novellette „A quelque chose malheur est bon“. Ein dreibändiger Roman „Diana“ erschien 1872 bei Hallberger in Stuttgart unter dem Pseudonym „Justus Severus“ und erlebte mehrere Auflagen. Unter dem eben genannten Namen gab E. später auch zwei Lustspiele: „Der Liebe Noth“ und „Die Gründer“ (Gotha) heraus. Von Ewald’s Arbeiten wurde besonders die oben genannte Novellensammlung gut aufgenommen und in Amerika sogar nachgedruckt. Mehrere Manuscripte, welche E. hinterließ, harren noch der Veröffentlichung. Seine dramatischen Arbeiten wirken, trotz zahlreicher schöner Scenen, infolge allzu häufiger und langer Reflexionen ermüdend und erlebten daher keine Aufführung.

Gothaischer Historienkalender f. 1896 und Mitthlgn. aus d. Familie.