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ADB:Fadinger, Stephan

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Artikel „Fadinger, Stephan“ von Hyacinth Holland in: Allgemeine Deutsche Biographie, herausgegeben von der Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften, Band 6 (1877), S. 532–533, Digitale Volltext-Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=ADB:Fadinger,_Stephan&oldid=- (Version vom 22. Dezember 2024, 01:32 Uhr UTC)
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Fadinger: Stephan F. (auch Fätinger oder Feidinger), erst Hutmacher, dann Bauernhofbesitzer und, als ein im Kriegshandwerk nicht unerfahrener Mann, auch Anführer und eigentlicher Miturheber des obderennsischen Bauernaufstandes von 1626. Er starb in Folge seiner am 29. Juni vor Linz erhaltenen Wunde schon am 5. Juli des genannten Jahres und ward zu Efferding begraben, während der Kampf mit wechselndem Glücke, aber jederzeit auf beiden Seiten tapfer und hartnäckig noch bis in den November fortgeführt und erst durch General Pappenheim, welcher mit 8000 Baiern den Kaiserlichen zu Hilfe eilte, mit den blutigen Schlachten zu Efferding, Gmunden, Vöcklabruck und Wolfseck, in denen allein über 10000 Bauern fielen, zu Ende gebracht wurde. Davon singt das von einem ungenannten Augenzeugen in 55 vierzehnzeiligen Strophen gedichtete sog. Fadingerlied: „Ein schön lustig vnnd kurtzweiliges Bawren Lied, Von dem gantzen Verlauff deß Bawrn Kriegs Steffel Fätinger damalen Vhrhebers. Hascha jhr Nachbawrn vnnd Bawren, seydt [533] lustig etc.“ Auf dem Titel ein Holzschnitt (5 Cent. breit und 5,7 Cent. hoch), drei Bauern mit Flegel, Karst und Grabscheit vorstellend, darüber in den oberen Ecken der Halbmond und die Sonne, in der Mitte das Wappen des Doppeladlers, dazwischen Sterne. Darunter: „Im Thon: Hascha mein Grädl wilst lauffen etc.“ Ohne Jahr und Druckort, 16 S. kl. 8. Nach dem auf der Münchener Hof- und Staatsbibliothek befindlichen Exemplar zum ersten Male vollständig (nachdem Hormayr früher als poetische Beigabe zu der nachfolgend genannten Schrift von Kurz, 1805, und im Archiv für Geschichte, Wien 1827 [Mai], einige Strophen mitgetheilt hatte) abgedruckt (von E. Jörg) in den Histor.-polit. Blättern, 1854, 33. Bd. S. 950–70.

Vgl. Fr. Kurz, Versuch einer Geschichte des Bauernkrieges in Oberösterreich unter Anführung des St. F. und Achatz Willinger, Leipz. 1805, und J. Stülz, Gesch. des Cistercienserklosters Wilhering, Linz 1840. St. F. ist durch Paul Weidmann in Wien um 1781 auch dramatisch und durch Fr. Isidor Proschko, Linz 1840, novellistisch verherrlicht worden. Die neueste Schrift von Dr. Ad. Promber, St. F. der Bauernführer, Linz 1877, ist mir noch nicht zugekommen.