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ADB:Feselein, Melchior

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Artikel „Feselen, Melchior“ von Wilhelm Schmidt (Kunsthistoriker) in: Allgemeine Deutsche Biographie, herausgegeben von der Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften, Band 6 (1877), S. 723, Digitale Volltext-Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=ADB:Feselein,_Melchior&oldid=- (Version vom 23. November 2024, 00:01 Uhr UTC)
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Feselen: Melchior F., Maler, geb. wahrscheinlich zu Passau. Wenigstens befindet sich auf einem Bilde von ihm, die Belagerung Roms durch Porsena, die Aufschrift: N. V. PASSAW was doch kaum eine andere Erklärung als natus von Passau zuläßt. Es ist sonst gar kein Grund vorhanden, dies Bild mit dem Namen Passau zu versehen, und daß es nicht etwa von einem gewissen „Passaw“ gemalt ist, beweist das darauf befindliche Zeichen Feselen’s. Der Maler starb zu Ingolstadt, wo er seit längerer Zeit ansässig war. In der oberen Franciscanerkirche daselbst ist der Grabstein des Künstlers mit der Aufschrift: Anno dni 1538 den 10 tag Aprilis starb der Erber und kunstreich maister Melcher Feselen maler, dem got gnad; darunter sieht man das Wappen mit drei silbernen Schilden im rothen Felde. Als Künstler ist F. offenbar von dem Regensburger Maler Albrecht Altdorfer, der gleichfalls im J. 1538 starb, beeinflußt worden. Jedoch ist F. bei allem Fleiße seiner Ausführung weit plumper und geistloser. In der Pinakothek zu München befinden sich: Belagerung Roms durch Porsena (mit der Jahresszahl 1529) und Belagerung Alesia’s durch Jul. Cäsar (1533). Beide wurden nebst dem Siege Alexanders von Altdorfer, der Schlacht bei Zama von Breu und der Schlacht bei Cannä von H. Burgkmair durch Wilhelm IV., Herzog von Baiern, bestellt. Im germanischen Museum zu Nürnberg sieht man eine Anbetung der Könige, von 1531, in der Sammlung des historischen Vereines zu Regensburg die heil. Maria von Aegypten von Engeln in die Höhe gehoben, von 1523. In einer Seitencapelle der Frauenkirche zu Ingolstadt befinden sich 2 Tafeln mit der Kreuzigung und Enthauptung der heil. Barbara, von 1522.