Zum Inhalt springen

ADB:Fischer, Vincenz

aus Wikisource, der freien Quellensammlung

Empfohlene Zitierweise:

Artikel „Fischer, Vincenz“ von Heinrich Kábdebo in: Allgemeine Deutsche Biographie, herausgegeben von der Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften, Band 7 (1878), S. 82, Digitale Volltext-Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=ADB:Fischer,_Vincenz&oldid=- (Version vom 21. November 2024, 13:10 Uhr UTC)
Allgemeine Deutsche Biographie
>>>enthalten in<<<
[[ADB:{{{VERWEIS}}}|{{{VERWEIS}}}]]
<<<Vorheriger
Fischer, Sebastian
Band 7 (1878), S. 82 (Quelle).
[[| bei Wikisource]]
Kein Wikipedia-Artikel
(Stand März 2014, suchen)
Vinzenz Fischer in Wikidata
GND-Nummer 135999715
Datensatz, Rohdaten, Werke, Deutsche Biographie, weitere Angebote
fertig
Fertig! Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle Korrektur gelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.
Kopiervorlage  
* {{ADB|7|82|82|Fischer, Vincenz|Heinrich Kábdebo|ADB:Fischer, Vincenz}}    

{{Normdaten|TYP=p|GND=135999715}}    

Fischer: Vincenz F., Historienmaler, geboren am 2. April 1729 zu Schmidham bei Reutern in Baiern, gestorben den 26. October 1810 (nicht den 5. April 1729 zu Fürstenzell und am 28. October 1810, wie immer berichtet wird). F. (ein Vetter des Bildhauers Dorfmeister [s. d.]) sollte zuerst Geistlicher, dann Mediciner werden; er selbst verspürte aber Lust zur Kunst und kam nach vorheriger oberflächlicher Bildung nach dem Tode seines Vaters, eines Wirthschaftsbesitzers, 1750 nach Wien an die k. k. Malerakademie. Drei Jahre darauf trat er eine Reise nach Italien an. Nach Wien zurückgekehrt heirathete er, wurde am 29. Mai 1760 zum Mitgliede und dann, nachdem Valerie die Professur aufgegeben hatte, im J. 1764 zum Professor der Ornamentik der Architekturschule an der Akademie, einige Zeit später auch der Optik und Perspective ernannt. Noch vor 1780 wurde ihm endlich auch die akademische Rathswürde zugesprochen. – Als Lehrer hatte F. einigen Ruf; seine Schule war stark besucht und namentlich wurden seine Vorlesungen über Perspective als sehr klar und instructiv anerkannt. Weniger glücklich war F. als Künstler; vielleicht deshalb, weil er zu vielseitig war; er malte nämlich in Oel und al fresco, dann zeichnete er für den Kupferstich und versuchte sich endlich selbst in diesem Zweige. Abgesehen von den Techniken lagen auch die Themata seiner Darstellungen auseinander, wie er denn die Architektur-, Landschafts- und Historienmalerei pflegte. Von seinen Fresken haben sich welche im kaiserl. Lustschlosse Laxenburg erhalten; seine Oelbilder finden sich zerstreut in Salzburg, Ungarn und in Wien, wo die kaiserl. Gallerie zwei Architekturstücke und die akademische Gallerie sein Aufnahmestück: „Der Knabe Moses tritt auf die Krone des Pharao“, besitzt.

Sein Sohn Georg F., Architekt, geboren zu Wien den 15. December 1768, studirte an der Wiener Akademie, practicirte kurze Zeit in Tirol, ward 1803 zum Professor der Baukunst in Prag ernannt, wo er auch mehrere Bauten ausführte, u. a. das neue Mauthhaus, und † daselbst am 9. October 1828.

S. de Luca, Das gelehrte Oesterreich, I. S. 360. – Nagler’s Künstler-Lex. IV. 354. – Weinkopf, Beschreibung der Akademie, 1781. – Katolog der histor. Kunstausstellung, Wien 1877. – Archival. Quellen: Taufmatrikel der Pfarre Reutern. – Todtenprotocoll der Stadt Wien v. J. 1810.