ADB:Franck, Hans Ulrich
Wolffgang stach nach seinen Inventionen Darstellungen aus der Passion. Mehr zugesagt hat ihm das Genre und er griff hier in die ihn umgebende Wirklichkeit ein, indem er die Schrecknisse des Krieges in kleinen Episoden malte und auch eine Folge von 25 Blatt, bezeichnet a–z mit geistreicher Nadel ausführte (1643–1656). Wie die kleinen Bilder mit solchen Scenen gefielen, so wurden auch und werden noch die Radirungen sehr geschätzt, doch sind sie selten complet zu finden. Sie stellen Reitergefechte, Raubanfälle, Raufereien zwischen Soldaten und Bauern vor und sind mit leichter Nadel ausgeführt, als ob sie der Künstler unmittelbar nach dem Leben aufgenommen hätte. – Franz Friedrich F., Sohn des Vorhergehenden und gleichfalls Maler, ist geboren zu Augsburg 1627, † 1687. Den ersten Kunstunterricht erhielt er durch seinen Vater, dann besuchte er Italien, um sich in seiner Kunst weiter auszubilden. Er malte heilige Darstellungen für Kirchen, Bildnisse und mit besonderer Vorliebe Stillleben, todte Thiere, Früchte und Pflanzen. Im Waisenhaus zu Augsburg sind drei Gemälde von ihm: „Hiob, armen Waisen Gaben austheilend“, „Ester“ und „David“, alle drei sind vom Jahre 1674. Auch in Regensburg findet man Bilder seiner Hand, so einen sterbenden Franz im Obermünzerstifte und eine „Ankunft Jakobs bei Joseph in Egypten“ in der St. Annakirche, welches letztere Bild man für seine beste Leistung hält. Nach Bildnissen, die er gemalt hatte, besitzen wir Stiche von beiden Kilian, Wolffgang, Faber und Anderen. Auf seinem eigenen, 1683 gemalten und von G. C. Kilian gestochenen Porträt steht: Fr. Fr. Franck, Augustanus – Pictor celeber. nat. 1627 (nicht 1647, wie Nagler anführt).
Franck: Hans Ulrich F., Maler und Radirer, geb. 1603, † 1680. Er kam zeitlich aus seiner Vaterstadt Kaufbeuern nach Augsburg, wo er sich, man weiß nicht unter welchem Meister, zum Künstler ausbildete und auch ansiedelte. In Anerkennung seiner Verdienste wurde ihm auch das Bürgerrecht der Stadt ertheilt. Wahrscheinlich war er als Maler für Kirchen beschäftigt, doch fehlt ein sicherer Nachweis seiner Werke;