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ADB:Friedrich IV. (Erzbischof von Salzburg)

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Artikel „Friedrich IV., Erzbischof von Salzburg“ von Franz von Krones in: Allgemeine Deutsche Biographie, herausgegeben von der Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften, Band 8 (1878), S. 12–13, Digitale Volltext-Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=ADB:Friedrich_IV._(Erzbischof_von_Salzburg)&oldid=- (Version vom 22. November 2024, 03:50 Uhr UTC)
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Friedrich IV., Erzbischof von Salzburg († 3. April 1452), stammte aus dem Hause der steiermärkisch-österreichischen Ministerialen Truchseß von Emmerberg. Als Domdechant sah er nach dem Tode des Erzbischofs Johann II. in dem Wahlhandel den Dompropst Sigmund von Wolkersdorf von einer starken Partei [13] begünstigt, verstand es jedoch durch ein geschicktes Strategem diesem Rivalen obzusiegen. Im Spätjahre 1441 Erzbischof geworden, befand sich F. IV., wie so mancher Amtsgenosse, in nicht geringer Verlegenheit, welche Stellung er als Glied der Hierarchie und des deutschen Reiches zwischen dem Basler Concile und dem Papste Eugen IV. einnehmen solle. Jedenfalls zählte er nicht zu den Schleppträgern der Curie oder den eigentlichen Papalisten, umsoweniger, als das Aschaffenburg-Wiener Concordat (1448) zwischen dem Papst und König Friedrich IV. (III.) die Metropoliten- und lehensmäßigen Rechte Salzburgs zu Gunsten der österreichischen Landeshoheit schädigen zu wollen schien. Als jedoch Papst Nicolaus V. den Erzbischof über diese Rückwirkungen des genannten Concordates beruhigte, bequemte sich letzterer zu dessen Anerkennung, welche er früher verweigert hatte. An Irrungen mit Baiern, Erneuerungen alter Streitigkeiten mit dem Stifte Berchtesgaden über Hoheits- und Vogteigewalt, desgleichen über das leidige Salzmonopol fehlte es nicht. Erzbischof F. gehörte nicht zu den Freunden rigoristischer Reformen in kirchlichen Dingen. Dies zeigte sich am besten, als er laut päpstlicher Aufforderung mit dem Legaten Niklas Chreffz von Kues (Cusanus), einem der Basler Retractanten und neuerungssüchtigen Eiferer, eine Provinzialsynode zu Salzburg abhielt, und ebenso bei der durch den genannten Cardinal November 1451 in Salzburg anberaumten Klostervisitation. F. wollte z. B. den Nonnen manche harmlose Licenzen gewähren, drang aber nicht durch. Er schied den 3. April 1452 nach der Heimkehr von dem Landshuter Vermählungsfeste Herzog Ludwigs des R. aus dem Leben.

Die allgemeine Litt. über Salzburg s. bei Friedrich II., sodann die Werke zur Gesch. K. Friedrichs III. u. s. Zeit. J. Kurz, Friedrich IV. (1812). Lichnowski, Geschichte des Hauses Habsburg, 7. Bd.