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ADB:Friedrich (Herzog von Österreich und Steiermark)

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Artikel „Friedrich, Herzog von Oesterreich und Steiermark und Markgraf von Baden“ von Friedrich Wilhelm Schirrmacher in: Allgemeine Deutsche Biographie, herausgegeben von der Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften, Band 8 (1878), S. 283–284, Digitale Volltext-Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=ADB:Friedrich_(Herzog_von_%C3%96sterreich_und_Steiermark)&oldid=- (Version vom 30. Dezember 2024, 18:52 Uhr UTC)
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Friedrich *), Herzog von Oesterreich und Steiermark und Markgraf von Baden, geb. 1249, hingerichtet in Neapel am 29. Oct. 1268, war der Sohn des Markgrafen Hermann VI. von Baden und der Gertrud, Tochter Herzog Heinrichs des Gottlosen von Oesterreich und Nichte und Erbin des in der Schlacht an der Leitha gefallenen Herzogs Friedrich des Streitbaren von Oesterreich. Ihren ersten Gemahl, Wladislaw, den Sohn König Wenzels I. von Böhmen, hatte sie im J. 1247 verloren, der zweite, Hermann VI., starb 1250, nachdem er in dem ihm von ihr geschenkten Herzogthum Oesterreich gegen die Erbansprüche des Böhmenkönigs festen Fuß gefaßt hatte. Vergebens war darnach das Bemühen Gertrudens, dem Erbrecht ihres unmündigen Sohnes F. Geltung zu verschaffen, zumal seit Wenzels Sohn und Nachfolger, König Ottokar, in Folge seiner Vermählung mit Margaretha, der Schwester Friedrich des Streitbaren von dem Herzogthum Oesterreich Besitz ergriffen hatte. Ihr Sohn, der nur leere Titel führte, denn in Baden regierte sein Oheim Rudolf, verlebte seine Jugend am Hofe seines Verwandten, des Baiernherzogs Ludwig des Strengen, in innigstem Herzensbunde mit dessen gleich länderlosem Neffen Konradin, Königs von Jerusalem und Sicilien und Herzogs von Schwaben. Als dieser endlich im J. 1267 nach wiederholten Rufen der Ghibellinen sich zur Heerfahrt gegen Karl von Anjou anschicken konnte, brach der früh vermählte Freund mit ihm auf. Am 21. October zogen sie in Verona ein. Am 17. Januar 1268 empfing sie das jubelnde Pavia. Hier wie dort war längere Rast geboten, zu Vado bei Savona, das man Ende März erreichte, selbst zeitweise Trennung. Da zu wenig pisanische Schiffe erschienen waren, um das ganze Heer aufnehmen zu können, entschloß sich F. mit einer starken Abtheilung nach Pavia zurückzugehen, um von dort aus den Durchmarsch durch Toscana zu erzwingen. Am 2. Mai, fast einen Monat nach Konradins Ankunft, hielt auch er seinen Einzug in Pisa. Am 25. Juni schlug er auf dem Wege nach Siena bei Ponte a Valle im Arnothal den Marschall Karls von Anjou, Johann de Braisilva, und nahm ihn gefangen. Darauf, am 24. Juli, ritt er an der Seite Konradins mit den [284] Häuptern der Ghibellinen in das im Festglanz prangende Rom ein. Und wieder nach einem Monat, nachdem sie am 23. August bei Tagliacozzo den schon errungenen Sieg durch die List des Gegners und eigene falsche Sicherheit wieder verloren hatten, und sie sahen als gejagte Flüchtlinge die Weltstadt wieder, die ihnen keinen Schutz bot. Sicilia ist ihr Ziel; schon haben sie nach glücklicher Flucht durch die Campagna bei Astura die hohe See gewonnen, als sie, von einem Schnellruderer eingeholt, Gefangene des Grafen Johann Frangipani wurden, der sie um hohen Preis an Karl von Anjou ausliefert. In dessen Gewalt war ihnen der Tod durch Henkershand gewiß. Letztwillig vermachte F. am Tage der Hinrichtung seiner Mutter seine Rechte auf Steiermark, den Herzogen Ludwig und Heinrich von Baiern die auf Oesterreich und empfahl ihnen Gemahlin und Schwester, der letzte bitterste Schmerz gehörte seinem Freunde, der ihm im Tode voranging.

Raumer, Geschichte der Hohenstaufen, Bd. IV. Schirrmacher, Die letzten Hohenstaufen.

[283] *) Zu Bd. VII S. 585.