ADB:Fürstenberg, Theodor Caspar Freiherr von
Ferdinand von Paderborn und Münster, geb. den 9. März 1615 zu Königstein, † den 21. Septbr. 1675, war Domherr zu Mainz und Speier, Oberst eines spanischen Reiterregiments in den Niederlanden und ein namhafter Maler und Stecher. Er malte nachweislich meistens Porträts, so als Brustbild das seines Bruders Ferdinand, umgeben von den vier Ahnenwappen und dem Paderbornischen Stiftswappen, welches A. Bloetelingh für die Elzevir’sche Ausgabe der „Monumenta Paderbornensia“, 1672 in gr. 4°. stach und jedenfalls rührt von beiden Meistern auch das ebenso behandelte schöne Porträt des Bischofs Dietrich von Paderborn in der zweiten der Elzevir’schen Ausgabe der Monumenta angefügten Edition des „Panegyricus ... a collegio academico societatis Jesu oblatus ...“ F. „machte sich namentlich durch die Blätter in Schabmanier bekannt, welche jetzt zu den größten Seltenheiten gehören und in hohen Preisen stehen“, man weiß nur nicht, wie er derselben mächtig geworden ist. Nachdem nämlich Prinz Rupert von der Pfalz das Geheimniß von Ludwig v. Siegen erfahren und dem Kupferstecher Wallerant Vaillant unter dem Siegel der strengsten Verschwiegenheit mitgetheilt hatte, wurde es gegen 1656 von Vaillant’s Sohne verrathen; „ob F. das Verfahren der Schabmanier durch freundschaftliche Mittheilung kennen gelernt hatte, ist nicht bekannt, gewiß ist aber, daß er 1656 im Besitze des Geheimnisses bereits vorzügliches leistete und davon unter seinem Namen den verständigsten Gebrauch machte“. In der Reihe der Schabkünstler folgt er auf W. Vaillant, und seine Schüler Johann Friedrich v. Eltz und J. J. Kremer traten in seine Fußtapfen. Mehrere Blätter tragen Fürstenberg’s Namen oder die Initialen desselben, einige mit dem Zusatze „... pinxit et sculpsit“ oder „... pinxit et fecit“.
Fürstenberg: Dietrich (Theodor) Kaspar v. F., Bruder des gelehrten Fürstbischofs- Ferdinand de Furstenberg, Monumenta Paderbornensia, Ed. Elsevir., 1672, Rückseite des Haupttitelblattes und S. 297; dieselben deutsch von Micus 1844. S. 505. G. K. Nagler, Die Monogrammisten II. No. 2027.