ADB:Gödig, Heinrich

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Artikel „Gödig, Heinrich“ von Carl Clauß in: Allgemeine Deutsche Biographie, herausgegeben von der Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften, Band 9 (1879), S. 319, Digitale Volltext-Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=ADB:G%C3%B6dig,_Heinrich&oldid=- (Version vom 25. April 2024, 06:30 Uhr UTC)
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Gödig: Heinrich G., ein aus Braunschweig gebürtiger Maler, dessen Name auch Godig, Göding und Göting geschrieben wird. Er kam um 1558 nach Dresden, wo er gegen 50 Jahre dem kurfürstlich sächsischen Hause mit seiner Kunst diente. Im J. 1570 malte er im Schlosse Annaburg ein Zimmer, das sogenannte Jagdzimmer, mit Thierstücken aus, von welchem Schmuck sich noch einige dürftige Reste erhalten haben. 1573 wurde ihm ein jährlicher Gehalt von 100 Fl. auf 20 Jahre ausgeworfen und 1575 verlieh ihm der Kurfürst ein Grundstück in der Dresdener Heide. Aus den 80er Jahren finden sich Renn- und Stechbücher erwähnt, die er für den Kurfürsten auf Pergament malte. Dem Ende des Jahrhunderts dürften auch die Bildnisse sächsischer Fürsten angehören, mit welchen die Gewehrgallerie zu Dresden noch gegenwärtig decorirt ist. Auch in der dortigen Gemäldegallerie befanden sich ehedem von G. einige Arbeiten, das Belsazerfest und die klugen und thörichten Jungfrauen; gegenwärtig besitzt die genannte Sammlung von ihm nur noch zwei kleine Bilder mit Wappen. Außerdem verwahrt das königl. Kupferstichcabinet daselbst noch eine colorirte Zeichnung des Künstlers, ebenso das herzogl. Kunstcabinet zu Gotha ein kleines Buch mit 13 Miniaturen, Scenen aus dem Leben Jesu. Zahlreicher als die auf uns gekommenen Malereien, sind die radirten Blätter Gödig’s. Unter letzteren ist eine Geschichte des Volkes der Sachsen hervorzuheben, welche in den Jahren 1597 und 1598 erschienen, 61 Darstellungen mit beigegebenen Erklärungen enthält. Wie in seinen Bildern, so zeigt sich G. auch in seinen Aetzarbeiten als ein technisch gewandter Künstler, der sich jedoch nicht über die manierirte und handwerksmäßige Kunstweise seiner Zeit erhob. G. scheint in den ersten Jahren des 17. Jahrhunderts gestorben zu sein, denn nach 1601 findet er sich nicht mehr erwähnt.

Nagler, Die Monogrammisten. – Andresen, Der deutsche Peintre-Graveur. – Wachsmuth und Weber, Archiv für sächsische Geschichte.