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ADB:Geleen und Amsterad, Gottfried Huyn Graf von

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Artikel „Geleen und Amsterad, Gottfried Huyn Graf von“ von Carl von Landmann in: Allgemeine Deutsche Biographie, herausgegeben von der Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften, Band 8 (1878), S. 534, Digitale Volltext-Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=ADB:Geleen_und_Amsterad,_Gottfried_Huyn_Graf_von&oldid=- (Version vom 12. Dezember 2024, 01:23 Uhr UTC)
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Geleen: Gottfried Huyn Graf von G. und Amsterad, kurbaierischer, dann kaiserlicher General im 30jährigen Kriege, war in Flandern geboren und trat im J. 1615 bei den kaiserlichen Truppen in Italien als Freiwilliger ein, begab sich jedoch 1618 in baierischen Dienst und rückte im Regiment Anholt bis zum Oberst vor. Mit diesem Regimente nahm er unter Tilly an dessen Feldzügen in Böhmen und am Rhein, dann an der Belagerung von Magdeburg und an der Schlacht bei Leipzig Theil. Nachdem er sich 1632 durch die Vertheidigung von Wolfenbüttel gegen den Herzog von Lüneburg ausgezeichnet hatte, erhielt er im Juni 1633 ein selbständiges Commando in Westfalen. Mit Glück und Geschick führte er in diesem und im folgenden Jahre die ihm anvertrauten 10000 Mann ligistischer Truppen gegen die zerstreut auftretenden Heerhaufen des Landgrafen von Hessen und des Herzogs von Lüneburg, sowie gegen die Schweden unter Stahlhandske. 1636 als Generalwachtmeister in kaiserlichen Dienst übergetreten, kämpfte er im Verein mit dem kaiserlich-baierischen Heere unter Hatzfeld und Götz mit Glück gegen die Schweden unter Baner und half diesen bis an die Ostsee zurückdrängen. Anfangs 1639 hatte der Kaiser dem Grafen G. das Commando am Rheine übertragen; nach Vereinigung mit den Baiern unter Mercy überschritt er im October dieses Jahres bei Speyer den Rhein, mußte jedoch bald wieder zurückgehen, um den Gegner aus dem Rheingau zu vertreiben. Nachdem er im folgenden Jahre Bingen belagert und eingenommen hatte, vereinigte er sich im September mit 4000 Mann zu Fuß und 2000 Pferden bei Fritzlar mit dem kaiserlichen Heere unter Leopold Wilhelm, trennte sich jedoch wieder von demselben, um Friedberg zu belagern, und deckte sodann während des Winters die Hochstifte Würzburg und Bamberg gegen einen beabsichtigten Einfall der Schweden. Anfangs 1641 half er Baner aus der Oberpfalz vertreiben und marschirte dann im April an den Rhein, wo er im nächsten Jahre im Kölnischen unter Hatzfeld an dem entscheidungslosen Feldzuge gegen Guebriant Theil nahm. Bald darauf scheint G. die Armee verlassen und sich als Landcomthur des deutschen Ordens auf die Balley Altenbiesen zurückgezogen zu haben. Vom Kaiser mit dem Generalat im westfälischen Kreise betraut, erscheint er 1644 wieder auf dem Kriegsschauplatz. Nachdem er mit seinen Truppen bei Aschaffenburg zu dem Heere unter Mercy gestoßen, folgte er demselben nach Schwaben und befehligte in der unglücklichen Schlacht bei Allerheim den rechten Flügel. Hier gefangen genommen, wurde er nach kurzer Zeit gegen den französischen General Grammont ausgewechselt und sodann an Stelle des bei Allerheim gefallenen Mercy an die Spitze des baierischen Heeres gestellt. Unter Leopold Wilhelm als Oberbefehlshaber nahm G. 1646 an dessen ziemlich thatenlosem Feldzuge gegen Turenne und Wrangel Theil und im März des folgenden Jahres, nachdem der Kurfürst von Baiern Waffenstillstand geschlossen, erhielt er den erbetenen Abschied. G. starb 1657 zu Mastricht oder zu Altenbiesen, mit seinem Neffen ging sein Geschlecht zu Ende.

Rhein. Antiquarius III. 4. 1857. Heilmann, Kriegsgesch. von Baiern u. s. f., 1868.