Zum Inhalt springen

ADB:Goch, Hermann von (1. Artikel)

aus Wikisource, der freien Quellensammlung

Empfohlene Zitierweise:

Artikel „Goch, Hermann von“ von Hermann Cardauns in: Allgemeine Deutsche Biographie, herausgegeben von der Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften, Band 9 (1879), S. 302, Digitale Volltext-Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=ADB:Goch,_Hermann_von_(1._Artikel)&oldid=- (Version vom 26. November 2024, 14:53 Uhr UTC)
Allgemeine Deutsche Biographie
>>>enthalten in<<<
[[ADB:{{{VERWEIS}}}|{{{VERWEIS}}}]]
<<<Vorheriger
Goblinus
Nächster>>>
Goch, Johann von
Band 9 (1879), S. 302 (Quelle).
[[| bei Wikisource]]
Hermann von Goch in der Wikipedia
Hermann von Goch in Wikidata
GND-Nummer 136660223
Datensatz, Rohdaten, Werke, Deutsche Biographie, weitere Angebote
fertig
Fertig! Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle Korrektur gelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.
Kopiervorlage  
* {{ADB|9|302|302|Goch, Hermann von|Hermann Cardauns|ADB:Goch, Hermann von (1. Artikel)}}    

{{Normdaten|TYP=p|GND=136660223}}    

Goch: Hermann v. G.[WS 1], Kölner Banquier, Geburtsjahr unbekannt, hingerichtet am 7. Mai 1398. Sproß einer niederrheinischen Adelsfamilie, ursprünglich für den geistlichen Stand bestimmt und Inhaber einer Canonicatspfründe zu Kaiserswerth, wendete sich G. statt dem Kirchendienst der Speculation zu und erwarb sich durch großartige Geldgeschäfte ein bedeutendes Vermögen. Wie unentbehrlich er sich zu machen wußte, zeigen zahlreiche Gunstbriefe niederrheinischer Fürsten, Herren und Städte. Namentlich gebrauchte ihn der Kölner Erzbischof Friedrich III. bei seinen vielfachen Verlegenheiten. Er verpachtete ihm fast seine sämmtlichen Einkünfte in Köln und ernannte ihn (1383) auf sechs Jahre zum Siegelbewahrer. Längere Zeit lebte er in Köln, wo er das Bürgerrecht erhielt, in sehr angesehener Stellung, in den neunziger Jahren aber wurde er der Unterschlagung, sowie politischer Umtriebe verdächtigt, wiederholt gefangen gesetzt und in Geldbuße genommen. Der Zorn hierüber machte ihn zum erbittertsten Feinde der Stadt. Wieviel von den zahllosen, gegen ihn erhobenen Anklagen wahr ist, läßt sich nicht genau feststellen. Sicher ist, daß er sich den durch die Zunfterhebung von 1396 aus Köln vertriebenen Geschlechtern anschloß, mit dem Ritter Hilger von der Stessen die Seele dieser Partei wurde und alles aufbot, um dem neuen Zunftregiment Feinde im Fürsten- und Herrenstand zu erwecken. Namentlich intriguirte er beim Herzog von Geldern und soll mit diesem verabredet haben, die Stadt durch einen Handstreich zu nehmen. Auch nach Hilger’s Hinrichtung setzte er seine Bemühungen fort, wurde aber, als er sich unvorsichtig nach Köln wagte, gefangen genommen und am 7. Mai 1398 mit seinem Schwager Goswin von Kemnate enthauptet.

Ennen, Geschichte der Stadt Köln, II. 762 ff. u. III. 80 ff.


Anmerkungen (Wikisource)

  1. Über diese Person existiert in Band 49 ein weiterer Artikel.