Zum Inhalt springen

ADB:Grassi, Joseph

aus Wikisource, der freien Quellensammlung

Empfohlene Zitierweise:

Artikel „Grassi, Joseph“ von Carl Clauß in: Allgemeine Deutsche Biographie, herausgegeben von der Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften, Band 9 (1879), S. 592–593, Digitale Volltext-Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=ADB:Grassi,_Joseph&oldid=- (Version vom 21. November 2024, 20:59 Uhr UTC)
Allgemeine Deutsche Biographie
>>>enthalten in<<<
[[ADB:{{{VERWEIS}}}|{{{VERWEIS}}}]]
<<<Vorheriger
Grassi, Anton
Band 9 (1879), S. 592–593 (Quelle).
[[| bei Wikisource]]
Josef Mathias Grassi in der Wikipedia
Josef Mathias Grassi in Wikidata
GND-Nummer 116823593
Datensatz, Rohdaten, Werke, Deutsche Biographie, weitere Angebote
fertig
Fertig! Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle Korrektur gelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.
Kopiervorlage  
* {{ADB|9|592|593|Grassi, Joseph|Carl Clauß|ADB:Grassi, Joseph}}    

{{Normdaten|TYP=p|GND=116823593}}    

Grassi: Joseph G., Historien- und Porträtmaler, Bruder des Vorigen, geboren zu Wien am 22. April 1757, † zu Dresden am 7. Januar 1838, studirte an der Akademie und ging, wie man erzählt, ärgerlich über die Niederlage, welche ihm sein Studiengenosse Füger bei der Concurrenz um das Reisestipendium bereitet hatte, nach Warschau, wo er zwar lohnende Beschäftigung als Porträtmaler fand, aber auch Vermögensverluste zu tragen und während der Revolution 1793 mancherlei Fährlichkeiten zu bestehen hatte, bis es ihm endlich durch Vermittelung Kosciuszko’s gelang, dem Schauplatz des Kriegs zu entkommen. Er folgte hierauf einer Einladung der herzoglich kurländischen Familie nach Sagan und dann nach Dresden, wo er 1799 eine Professur an der Akademie erhielt. Von 1816 bis 1821 weilte er, in der Eigenschaft eines Studiendirectors der königl. sächsischen Pensionäre in Rom. Verschiedene Auszeichnungen wurden ihm zu Theil. Der König von Sachsen verlieh ihm das Ritterkreuz des Verdienstordens und Herzog August von Sachsen-Gotha, dessen phantastischen Poesien er die Stoffe zu verschiedenen seiner Bilder entnommen hatte, ernannte ihn zum geheimen Legationsrath; auch war er Mitglied verschiedener Akademien und ebenso fehlt sein Bildniß in den Uffizien zu Florenz, in der Gallerie der Porträts berühmter Maler, nicht. Was seine künstlerischen Leistungen anlangt, so fußen dieselben noch in der akademischen eklektischen Kunstweise der Zopfzeit, von der vortheilhaftesten Seite zeigt er sich in seinen weiblichen Bildnissen. Einen großen Theil seiner Arbeiten hat der Künstler in dankbarem Andenken an die [593] in der Nähe des Herzogs August verlebten Tage der Gemäldesammlung zu Gotha vermacht.[1]

[Zusätze und Berichtigungen]

  1. S. 593. Z. 2 v. o.: Neues über Grassi bietet Distel im Dresdener Anzeiger Nr. 220 (8. Aug.) von 1893, S. 17, Sp. 3. G.’s Porträt, über welches Distel in der Zeitschr. f. bildende Kunst IV, 95 berichtet hat, besitzt jetzt das Herzogl. Museum in Gotha. [Bd. 36, S. 789]