ADB:Groß genannt von Schwarzhoff, Julius von

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Artikel „Schwarzhoff, Julius von Groß genannt von“ von Bernhard von Poten in: Allgemeine Deutsche Biographie, herausgegeben von der Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften, Band 33 (1891), S. 313, Digitale Volltext-Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=ADB:Gro%C3%9F_genannt_von_Schwarzhoff,_Julius_von&oldid=- (Version vom 16. April 2024, 18:28 Uhr UTC)
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Schwarzhoff: Julius v. Groß genannt v. S., königlich preußischer General der Infanterie, wurde am 21. November 1812 zu Darkehmen in Ostpreußen, wo sein Vater, Hauptmann Groß, als Commandeur einer Invalidencompagnie in Garnison stand, geboren und zuerst auf dem Altstädter Gymnasium zu Königsberg unterrichtet, dann wurde er in den Cadettenhäusern zu Kulm und zu Berlin erzogen. Aus letzterem kam er am 13. August 1830 als Secondlieutenant zum 5. Infanterieregiment, besuchte die allgemeine Kriegsschule, lernte während längerer Commandos zur Artillerie und zur Cavallerie den Dienst dieser Waffen kennen, ward Bataillons- und Regimentsadjutant und am 24. December 1848 Hauptmann und Compagniechef in dem damals vom späteren Feldmarschall v. Steinmetz befehligten 32. Infanterieregiment. Im Jahre 1835 war der Familie gestattet worden, sich unter Hinzufügung des Namens eines mütterlichen Oheims „v. Groß genannt v. Schwarzhoff“ zu nennen; der Name Schwarzhoff wurde bald der gebräuchliche. Nach verschiedenen Verwendungen und Versetzungen ward S. 1860 zum Commandeur des 2. Infanterieregiments, 1865 zum Commandeur der 13. Infanteriebrigade in Magdeburg und zum Generalmajor befördert. In dieser Stellung nahm er am Feldzuge des Jahres 1866 in Böhmen theil. Bei Münchengrätz kam er zuerst ins Feuer, reiche Lorbeeren brachte ihm der Tag von Königgrätz, wo er unter General v. Fransecky das Wald- und Hügelland zwischen Maslowed und Benatek im blutigen Kampfe zähe und erfolgreich festhielt und damit eine der Bürgschaften für das Gelingen des Vormarsches der kronprinzlichen Armee gab. Die Verleihung des Ordens pour le mérite lohnte sein Verdienst. Nach Friedensschluß wurde er mit der Einrichtung der Landwehrorganisation in der Provinz Hannover betraut und bei Ausbruch des Krieges von 1870/71 zum Commandeur der 7. Infanterie-Division ernannt. Eine hervorragende Theilnahme an der Schlacht bei Beaumont am 30. August bildet den wesentlichsten Theil seiner Kampfesthätigkeit in diesem Kriege; die spätere Verwendung bei der Einschließung von Paris gab zu solcher nur geringe Veranlassung. Im Herbst 1872 an die Spitze des III. Armeecorps gestellt und 1875 zum General der Infanterie ernannt, neben welcher Thätigkeit er mehrfach zur Berathung wichtiger militärischer Fragen herangezogen wurde, starb er am 18. August 1881 zu Berlin (Moabit) an den Folgen eines am 13. d. M. erlittenen Schlaganfalles.

Militärisches Wochenblatt, Berlin 1880, Sp. 1141; 1881, Sp. 1506.