ADB:Grysar, Karl Josef
Brandis, Heinrich, Näke, Aug. W. Schlegel und Welcker dem Studium der Philologie und Archäologie zu widmen. Eine erste Verwendung im Lehrfach erhielt er 1824 am Gymnasium zu Köln, wo er, zuletzt als Oberlehrer, mit so gutem Erfolge wirkte, daß er im J. 1850 als Professor der classischen Philologie an die Universität Wien berufen wurde. Als solcher erwarb er sich viele Verdienste um die Hebung der Alterthumsstudien in Oesterreich, wurde aber schon nach sechs Jahren durch frühzeitigen Tod seiner eifrigen und erfolgreichen Wirksamkeit entrissen. Als Schriftsteller lieferte G. werthvolle Beiträge zur Kenntniß des alten Drama’s in folgenden Schriften: „De Doriensium comoedia quaestiones atque Epicharmi et Italicae comoediae scriptorum fragmenta.“ Vol. I. Coloniae 1824. „De Graecorum tragoedia qualis fuit circum tempora Demosthenis“, 1830. „De Sophrone mimographo“, 1838. „Der römische Mimus“, Wien 1854. „Ueber das Canticum und den Chor in der römischen Tragödie“, Wien 1853. Einer mehr praktischen Richtung gehören folgende Werke an: „Theorie des lateinischen Stils nebst einer lateinischen Synonymik und einem Antibarbarus“, Köln 1831 und 43. „Handbuch der Geschichte des Alterthums“, 3 Abtheil. Köln 1833–35. „Handbuch latein. Stilübungen“, Köln 1839 und 1845.
Grysar: Karl Joseph G., Philolog, geb. zu Leudersdorf bei Düren am 2. Januar 1801, † zu Wien am 3. April 1856. Vorgebildet auf dem Jesuitengymnasium zu Düren bezog G. 1821 die Universität zu Bonn, um sich unter der Leitung von- Zeitschrift für die österreichischen Gymnasien VII (1856), S. 387–390.