ADB:Gumprecht, Thaddäus Eduard
Karsten’s Archiv vom X. Bd. (1837) bis XXIV. Bd., z. B.: „Ueber die Grenze des Granits und Ueberganggebirgs bei Klattau in Böhmen“; eine weitere Abhandlung: „Ueber Nephelin“ erschien in Poggendorff’s Archiv, XLII. (1837). Schon frühzeitig, erst einige dreißig Jahre alt, von einem Schlaganfall betroffen, war G. im Sprechen sehr belästigt. Doch erholte er sich wieder und ging später nach Gießen, wo er besonders mit Liebig viel verkehrte. Nach Berlin zurückgekehrt, wurde er Privatdocent (1848–53), litt aber sehr unter den Folgen des Schlaganfalls, weshalb er sich vom Lehrfach zurückzog und, an seinem Vermögen stark beschädigt, nur mehr fast blos auf litterarische Thätigkeit angewiesen war. 1849 erschien von ihm das Werk: „Die vulkanische Thätigkeit auf dem Festlande von Afrika, in Arabien und auf den Inseln des rothen Meeres“; ferner 1851: „Die Mineralquellen auf dem Festlande von Afrika, besonders in Bezug auf ihre geognostischen Verhältnisse“. Mehr geographischen Inhalts war seine Abhandlung „Afrika“ in Stein’s Handbuch der Geographie. Von 1853–56 gab er die Zeitschrift für allgemeine Erdkunde heraus. In den letzten Jahren seines Leben machten sich die Störungen, welche jener Schlaganfall in seinem Organismus hervorgerufen hatte, immer mehr geltend, denen er endlich auch erlag.
Gumprecht: Thaddäus Eduard G., Dr., geboren am 18. November 1801 in Posen, gestorben am 7. December 1856 in Berlin, war zuerst Kaufmann und Weinhändler, nebenbei beschäftigte er sich aus Liebhaberei mit mineralogisch-geologischen und geographischen Studien. Er trat zuerst 1835 mit dem Werke: „Beiträge zur geognostischen Kenntniß von Sachsen und Böhmen“, Berlin 1835, als Schriftsteller auf, nachdem er um 1832 nach Berlin gekommen war und dort nachträglich seinen Lieblingsstudien eifrigst obgelegen hatte. Mehrere seiner Arbeiten erschienen dann in- Poggendorff, Biogr., I. 979. Gelehrte Berlin von Koner, 1845. Gersdorf, Leipz. Rep. d. deutschen u. ausl. Litt., 1857.