Zum Inhalt springen

ADB:Hagenauer, Johann Baptist

aus Wikisource, der freien Quellensammlung

Empfohlene Zitierweise:

Artikel „Hagenauer, Johann“ von Karl Weiß in: Allgemeine Deutsche Biographie, herausgegeben von der Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften, Band 10 (1879), S. 343–344, Digitale Volltext-Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=ADB:Hagenauer,_Johann_Baptist&oldid=- (Version vom 2. November 2024, 09:22 Uhr UTC)
Allgemeine Deutsche Biographie
>>>enthalten in<<<
[[ADB:{{{VERWEIS}}}|{{{VERWEIS}}}]]
<<<Vorheriger
Hagen, Thomas van dem
Nächster>>>
Hagenauer, Wolfgang
Band 10 (1879), S. 343–344 (Quelle).
[[| bei Wikisource]]
Johann Baptist Hagenauer in der Wikipedia
Johann Baptist Hagenauer in Wikidata
GND-Nummer 121063089
Datensatz, Rohdaten, Werke, Deutsche Biographie, weitere Angebote
fertig
Fertig! Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle Korrektur gelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.
Kopiervorlage  
* {{ADB|10|343|344|Hagenauer, Johann|Karl Weiß|ADB:Hagenauer, Johann Baptist}}    

{{Normdaten|TYP=p|GND=121063089}}    

Hagenauer: Johann H., Bildhauer und Medailleur, angeblich geb. zu Straß in Baiern im J. 1732, † in Wien am 10. September 1810 (nach dem Todtenprotokolle), machte seine ersten Studien in der Bildnerei bei Itzlfeldner in Tittmoning und wurde, als er darin Talent entwickelte, von dem Salzburger Erzbischofe Graf Sigismund von Schrattenbach zu seiner weiteren Ausbildung an die Akademie der bildenden Künste in Wien entsendet. Nachdem er hier bei Schletterer Unterricht genossen, besuchte H. die Akademien in Rom und Florenz und wurde hierauf zum erzbischöflichen Hofstatuarius in Salzburg ernannt, in welcher Eigenschaft er zahlreiche Werke in Stein und Erz schuf, darunter auch die Maria Immaculata auf dem Domplatze in Salzburg. Als es sich um die plastische Ausschmückung des großen Parterres des kaiserlichen Lustschlosses in [344] Schönbrunn handelte, wurde H. nach Wien berufen, um mehrere Statuen auszuführen. In Anerkennung seiner Leistungen ernannte ihn die Kaiserin nach Schletterer’s Tode (1774) zum Professor der Bildhauerei. Seinem eminenten Talente für plastische Kleinkunst verdankte er im J. 1779 die Ernennung zum Director der Graveurschule; daneben blieb er Professor der Bildhauerei bis zum J. 1782, worauf Zauner diesen Posten erhielt. In ersterer Eigenschaft gewann H. sehr fördernden Einfluß auf die Heranbildung tüchtiger Medailleurs. Aber auch als Bildhauer blieb er thätig; er führte ein vorzügliches Porträt des Fürsten Kaunitz und eine bedeutende Anzahl kleinerer plastischer Werke aus. Für die Ausschmückung der Gloriette in Schönbrunn lieferte er ornamentale und figuralische Arbeiten. Er blieb bis an sein Lebensende in Thätigkeit als Director der Graveurschule an der k. Akademie der Künste. Nach Nagler gab er auch ein Werk mit Ornamenten und eine Broschüre: „Unterricht von der Proportion des Menschen“ (1791) heraus.

Wurzbach, Biogr. Lexikon VII. Bd. – K. v. Lützow, Gesch. der Akademie der bildenden Künste (Wien 1877). – Oehler, Das k. Lustschloß Schönbrunn (Wien 1805).