Zum Inhalt springen

ADB:Hanneken, Meno

aus Wikisource, der freien Quellensammlung

Empfohlene Zitierweise:

Artikel „Hanneken, Meno“ von Heinrich Heppe in: Allgemeine Deutsche Biographie, herausgegeben von der Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften, Band 10 (1879), S. 521–522, Digitale Volltext-Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=ADB:Hanneken,_Meno&oldid=- (Version vom 22. Dezember 2024, 20:42 Uhr UTC)
Allgemeine Deutsche Biographie
>>>enthalten in<<<
[[ADB:{{{VERWEIS}}}|{{{VERWEIS}}}]]
<<<Vorheriger
Hann, Friedrich
Nächster>>>
Hannl, Max
Band 10 (1879), S. 521–522 (Quelle).
[[| bei Wikisource]]
Menno Hanneken in der Wikipedia
Menno Hanneken in Wikidata
GND-Nummer 117494968
Rohdaten, Werke, Deutsche Biographie, weitere Angebote
fertig
Fertig! Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle Korrektur gelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.
Kopiervorlage  
* {{ADB|10|521|522|Hanneken, Meno|Heinrich Heppe|ADB:Hanneken, Meno}}    

{{Normdaten|TYP=p|GND=117494968}}    

Hanneken: Meno H., lutherischer Theologe, am 1. März 1595 zu Blexen im Oldenburgischen (als Sohn des dortigen Pastors) geboren, erhielt seine Schulbildung auf dem Gymnasium zu Bremen und Stade und zog 1617 zum Beginne des Studiums der Theologie nach Gießen. Im J. 1619 folgte er dem Rufe des Grafen Anton Günther auf die Stellung eines Conrectors zu Oldenburg. Indessen genügte ihm diese Stelle nicht. Im Frühjahr 1622 legte er daher sein Amt nieder und bezog zur Fortsetzung seiner theologischen Studien die Universität Wittenberg, wo er sich namentlich an den gelehrten lutherischen Streittheologen Nicolaus Hunnius anschloß. Nach Beendigung seiner Studien machte er von Wittenberg aus eine wissenschaftliche Reise nach Leipzig, Altorf, Tübingen, Basel und Straßburg. An dem letztgenannten Orte (wo er sich länger aufhielt und eine seiner hauptsächlichsten Streitschriften gegen den Katholicismus „Scutum veritatis catholicae“ 1625 herausgab) hätte man ihn gern als Prediger und Professor der orientalischen Sprachen festgehalten; doch lehnte er den ehrenvollen Antrag ab, weil es ihn in die Heimath zog. In Marburg dagegen, wohin er auf der Weiterreise kam, ließ er sich 1626 bereit finden, die ihm von dem Landgrafen Ludwig zu Darmstadt dargebotene Professur der philosophischen Moral zu übernehmen. Im folgenden Jahre vertauschte er dieselbe gegen eine Professur der Theologie und der hebräischen Sprache, wurde auch Ephorus der Stipendiatenanstalt, siedelte aber 1646 nach Lübeck über, wo er als Superintendent die Leitung des Kirchen- und Schulwesens der Stadt übernahm. Die Wahrung der ausschließlichen und ungeschwächten Herrschaft des Lutherthums der Concordienformel in Lübeck war hierbei das oberste Interesse, welches ihn in seiner Amtsverwaltung leitete. Als daher unter der Leitung eines gewissen Thomas Tanto in Lübeck ein Conventikel entstand, in welchem, um das Lutherthum unbekümmert, die Bibel gelesen und erklärt ward, ruhte H. nicht eher, als bis dieser Conventikel verboten und geschlossen war. Ebenso erklärte [522] er sich gegen die Duldung reformirten Privatgottesdienstes in der Stadt mit demselben Eifer wie gegen die Zulassung von Socinianern. – Er starb am 17. Februar 1671. Unter seinen Schriften (meistens polemischen Inhalts) sind sein „Examen manualis catholici Mart. Becani“ von 1637 und seine „Grammatica ebraea“ von 1640 hervorzuheben. Die übrigen sind kleinere Broschüren, Disputationen, Leichenreden etc.

Vgl. Strieder, Hess. Gelehrtenlexikon, Bd. V. S. 242–254.