Zum Inhalt springen

ADB:Heinleth, Adolph von

aus Wikisource, der freien Quellensammlung

Empfohlene Zitierweise:

Artikel „Heinleth, Adolf von“ von Carl von Landmann in: Allgemeine Deutsche Biographie, herausgegeben von der Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften, Band 50 (1905), S. 147, Digitale Volltext-Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=ADB:Heinleth,_Adolph_von&oldid=- (Version vom 18. Dezember 2024, 04:50 Uhr UTC)
Allgemeine Deutsche Biographie
>>>enthalten in<<<
[[ADB:{{{VERWEIS}}}|{{{VERWEIS}}}]]
<<<Vorheriger
Heinlein, Heinrich
Band 50 (1905), S. 147 (Quelle).
[[| bei Wikisource]]
Adolf von Heinleth in der Wikipedia
Adolf von Heinleth in Wikidata
GND-Nummer 132258102
Rohdaten, Werke, Deutsche Biographie, weitere Angebote
fertig
Fertig! Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle Korrektur gelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.
Kopiervorlage  
* {{ADB|50|147|147|Heinleth, Adolf von|Carl von Landmann|ADB:Heinleth, Adolph von}}    

{{Normdaten|TYP=p|GND=132258102}}    

Heinleth: Adolf v. H., geb. am 24. October 1823 zu München als Sohn eines Appellationsgerichtsraths und gestorben ebendaselbst als General der Infanterie am 26. Februar 1895, wurde im Cadettencorps erzogen und begann seine militärische Laufbahn unter König Ludwig I. in dessen Infanterie-Leibregiment. Nachdem er sich bereits im Kriege 1866 als Generalstabsofficier ausgezeichnet hatte, brachte ihm der Krieg 1870/71 die Gelegenheit, sich als Generalstabschef des I. bairischen Armeecorps unter General v. d. Tann einen Namen zu machen. Er galt als die unermüdliche Kraft im Stabe v. d. Tann’s, die stets vorwärts drängte und zugleich alle die Reibungen und Widerstände bewältigte, mit denen die Führung größerer Truppenmassen im Kriege zu rechnen hat und welche sich namentlich im Feldzuge gegen die überlegene französische Loire-Armee geltend machten. Aber auch als Soldat in der unmittelbaren Bedeutung des Wortes ist er glänzend hervorgetreten. Es war am 11. October 1870, als er vor Orleans ein im Vorrücken stehendes Infanterieregiment, dessen Führer verwundet worden, persönlich zum Sturme vorführte und so zum endgültigen Siege mit beitrug. Durch diese That erwarb H. sich den nur in Ausnahmefällen zur Verleihung gelangenden Militär-Max-Joseph-Orden. Nicht minder verdient Heinleth’s Thätigkeit in den folgenden Friedensjahren, insbesondere als Chef des Generalstabes der Armee und als Kriegsminister der Erinnerung der Nachwelt aufbewahrt zu werden. Er hat sich in diesen verantwortungsvollen Stellungen um die zeitgemäße Entwicklung des bairischen Heeres und um dessen kriegsmäßige Ausbildung ganz hervorragende Verdienste erworben. Als Kriegsminister war er besonders darauf bedacht, das Officierscorps in allen Graden den Anforderungen des Krieges entsprechend jung zu erhalten; mit eingehendem Verständniß und peinlichster Sorgfalt widmete er seine Aufmerksamkeit einer gewissenhaften und sachgemäßen Verwaltung des Heeresbudgets. Ein scharfer, auf das Zweckmäßige gerichteter Verstand und eine nie versagende Thatkraft, ehrliche Gesinnung, hingebende Pflichttreue und ein fester Wille zur Arbeit, die Fähigkeit, Menschen richtig zu beurtheilen und jeden an den geeigneten Platz zu stellen; alle diese Eigenschaften wirkten zusammen, um aus dem körperlich nicht großen Manne eine militärische Kraftgestalt von umfassender Leistungsfähigkeit zu machen.

H. Helvig, Das I. bayerische Armee-Korps im Kriege 1870–71. München 1872. – Schrettinger, Der K. Bayerische Militär-Max-Joseph-Orden und seine Mitglieder. München 1882. – Allgemeine Zeitung. München 1895. (Nachruf.)