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ADB:Helder, Bartholomäus

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Artikel „Helder, Bartholomäus“ von Rochus von Liliencron in: Allgemeine Deutsche Biographie, herausgegeben von der Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften, Band 11 (1880), S. 684–685, Digitale Volltext-Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=ADB:Helder,_Bartholom%C3%A4us&oldid=- (Version vom 19. November 2024, 11:27 Uhr UTC)
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Helder: Bartholomäus H., geistlicher Liederdichter und Componist; erscheint zuerst 1614 als „Schuldiener“ zu Friemar bei Gotha (geboren scheint er in Gotha in der zweiten Hälfte des 16. Jahrhunderts), 1620 war er Pfarrer in Rembstädt. Weiter wissen wir über sein Leben nichts. Er verfaßte „Cymbalum genethliacum, das ist, fünfzehn schöne liebliche und anmuthige New-Jahrs und Weihnacht-Gesänge, nebst einem Corollario dreyer anderer Melodeyen mit 4, 5 und 6 Stimmen, nach jtziger Art componiret, mit latein. und deutschen Texten gezieret“, Erfurt 1614. Mit der „jetzigen Art“ ist der damals in Deutschland noch neue Styl der italienischen Villanellen gemeint. „Cymbalum Davidicum, das ist, Geistliche Melodeyen und Gesänge auß den Psalmen Davids mehrentheils genommen … mit 5, 6 und 8 Stimmen componirt“, Erfurt 1620; 24 Motetten über Psalmenverse und ein liedhafter Satz. Ferner nennen Walther und Gerber noch ein Vater unser nebst dem 103. und 123. (124?) Psalm nach ihren gewöhnlichen Melodien in contrapuncto colorato mit 4 Stimmen. – Außerdem aber enthält noch das Gothaische Cantional (1646) 54 geistliche Lieder und Melodien unter Helder’s Namen; er scheint sie für das Cantional verfaßt zu haben. – Wetzel (Hymnop. Th. 1, S. 407) nennt 13 geistliche Lieder als von H. herstammend, Lieder die auch das Goth. Cantional ihm zuschreibt, ohne ihn jedoch gerade als den Dichter zu bezeichnen. Zwei von Helder’s Melodien: „Das Jesulein soll doch mein Trost“ und „Auf meinen [685] Herrn Jesum Christ“ haben sich im Kirchengesang bis in die Gegenwart erhalten, wenn gleich in kaum noch erkennbarer Gestalt. – H. steht noch ganz auf dem Boden der Kunst des 16. Jahrhunderts ohne hervorragende persönliche Begabung.

Winterfeld, Der evang. Kirchenges. II. 87 ff.