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ADB:Hetz, Johann Karl

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Artikel „Hetz, Johann Karl“ von Hyacinth Holland in: Allgemeine Deutsche Biographie, herausgegeben von der Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften, Band 50 (1905), S. 285, Digitale Volltext-Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=ADB:Hetz,_Johann_Karl&oldid=- (Version vom 3. Dezember 2024, 18:09 Uhr UTC)
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Hetz: Johann Karl H., Genremaler und Professor, geboren am 11. November 1828 zu Kulmbach, † am 5. August 1899 in München; Sohn eines Instrumentenmachers und Schreinermeisters, zeigte er in frühester Jugend besondere Anlage zu technischen Arbeiten, mußte aber Lehrer werden nach dem Wunsche der Eltern. Seine Neigung zur Kunst zog ihn 1858 nach München, wo er das Polytechnikum besuchte und an der Akademie bei Arthur v. Ramberg Aufnahme fand. Einen Ruf an die Kunstgewerbeschule nach Heilbronn lehnte H. ab, wirkte dann in Neuburg und in München (1864), seit 1868 als Professor der Zeichnungs- und Modellirabtheilung der Kunstgewerbeschule bis 1893, jeden freien Augenblick im Landschaft- und Porträtfach thätig und die Ferienzeit zu weiteren Studienreisen nach Tirol, Dalmatien, Bosnien und der Herzegowina ausnützend. Noch 1897 brachte er eine stattliche Anzahl Von Aquarell-Veduten aus diesen südlichen Ländern. Seine Genrebilder behandelten in guter Zeichnung und ansprechender Farbe ziemlich harmlose Stoffe aus dem Volks- und Kinderleben. Dazu gehören ein „Confirmations-Morgen“, „Vergebliche Strafpredigt“, ein „Angebinde“ und „Ostergeschenk der Pathin“, der „Kindertanz in einem Tiroler Wirthshaus“ (in „Blätter für den häuslichen Kreis, 1874, S. 80), Kartenspiel mit dem „Schwarzen Peter“, ein „Schenken-Mädchen“ aus der durch ihre Würste und Bier berühmten Eisenbahnstation „Kulmbach“; Kinder begrüßen mit einem „Guten Tag Caro!“ einen Leonberger Hund; drei Kinder erwarten „In gespannter Erwartung“ das Mittagessen u. s. w. Eine schöne „Dalmatinerin“ erschien zuerst in der „Gartenlaube“ (1893, Nr. 18) und 1898 als Oelbild im Münchener Kunstverein.

Vgl. Fr. v. Bötticher, 1895. I, 523 und Singer, 1896. II, 173.