Zum Inhalt springen

ADB:Heusinger, Conrad

aus Wikisource, der freien Quellensammlung

Empfohlene Zitierweise:

Artikel „Heusinger, Konrad“ von Karl Felix Halm in: Allgemeine Deutsche Biographie, herausgegeben von der Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften, Band 12 (1880), S. 336–337, Digitale Volltext-Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=ADB:Heusinger,_Conrad&oldid=- (Version vom 13. Dezember 2024, 03:51 Uhr UTC)
Allgemeine Deutsche Biographie
>>>enthalten in<<<
[[ADB:{{{VERWEIS}}}|{{{VERWEIS}}}]]
Nächster>>>
Heusler, Andreas
Band 12 (1880), S. 336–337 (Quelle).
[[| bei Wikisource]]
Konrad Heusinger in der Wikipedia
Conrad Heusinger in Wikidata
GND-Nummer 116783982
Datensatz, Rohdaten, Werke, Deutsche Biographie, weitere Angebote
fertig
Fertig! Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle Korrektur gelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.
Kopiervorlage  
* {{ADB|12|336|337|Heusinger, Konrad|Karl Felix Halm|ADB:Heusinger, Conrad}}    

{{Normdaten|TYP=p|GND=116783982}}    

Heusinger: Konrad H., Philolog und Schulmann, geb. zu Wolfenbüttel am 2. August 1752, der Sohn von Jacob Friedrich H. (geb. zu Useborn in der Wetterau am 11. April 1719, gest. am 27. Septbr. 1778 als Rector der Schule zu Wolfenbüttel), der sich durch mehrere Arbeiten über griechische Schriftsteller und besonders durch die erste Ausgabe von „Mallii Theodori liber de metris (1755 und 1766) bekannt gemacht hat. Nach Beendigung seiner Gymnasialstudien bezog Konrad 1769 die Universität Helmstädt, 1770 ging er nach Göttingen, wo er dritthalb Jahre verblieb und begeistert durch Heyne’s Vorträge, der ihm besondere Zuneigung schenkte, sich für das Lehrfach entschied. Nachdem er fünf Jahre lang eine Hauslehrerstelle bekleidet hatte, erhielt er schon 1778 nach dem Ableben seines Vaters das Conrectorat am Gymnasium zu Wolfenbüttel, wo er eine so erfolgreiche Wirksamkeit als Lehrer entfaltete, daß er im J. 1790 als Director des Katharineums nach Braunschweig berufen wurde, welche Anstalt er aus tiefem Verfall wieder zu herrlicher Blüthe gebracht hat. Als Lehrer zeichnete er sich durch eine gute Methode und besonders durch geschmackvolle Behandlung der Classiker aus; da er auch einen vortrefflichen Charakter besaß, stand er in allgemeiner Achtung bis zu seinem am 12. Januar 1820 erfolgten Tode. Als Schriftsteller war H. ein fleißiger Mitarbeiter an Journalen, die auch manches hübsche Gedicht aus seiner Feder brachten; von seinen philologischen Arbeiten erschien bei seinen Lebzeiten nur eine Ausgabe von „Ovidii Heroides et A. Sabini epistolae“, Braunschw. 1786 und von den Trojanerinnen des Seneca mit deutschem Commentar in den von J. H. Schulze [337] herausgegebenen ausgesuchten Schauspielen aus Plautus und Seneca, Braunschw. 1790, in 2 Thln. Sein Hauptwerk, an dem er über dreißig Jahre gearbeitet hatte, die berühmte Uebersetzung des Livius mit kritischen und erklärenden Anmerkungen, die alle früheren Versuche der Art in Vergessenheit gebracht hat, ist erst ein Jahr nach seinem Tode zu Braunschweig in 5 Bänden erschienen.

Biographische Notizen von G. A. Ch. Scheffler im Archiv f. Phil. und Pädag. von Seebode I, S. 562 ff. 1824. Mein Leben, von Hoffmann v. Fallersleben I, S. 83 ff.