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ADB:Hoff, Carl

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Artikel „Hoff, Karl“ von Hermann Arthur Lier in: Allgemeine Deutsche Biographie, herausgegeben von der Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften, Band 50 (1905), S. 767, Digitale Volltext-Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=ADB:Hoff,_Carl&oldid=- (Version vom 26. November 2024, 07:55 Uhr UTC)
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Hoff *): Karl H., Maler, wurde am 8. September 1838 als Sohn eines Conditors zu Mannheim geboren. Er empfing seine künstlerische Ausbildung auf der Kunstschule zu Karlsruhe, wo er im October 1855 als Schüler in die Antikenclasse aufgenommen wurde und im October 1857 in die Figurenclasse aufrückte. Als seine hauptsächlichsten Lehrer in Karlsruhe werden J. W. Schirmer und Ludwig des Coudres genannt. Im Sommer 1858 verließ er Karlsruhe und wandte sich nach Düsseldorf, um dort unter Vautier’s Anleitung seine Studien fortzusetzen. Im J. 1862 hielt er sich ein halbes Jahr in Paris auf. Eine Reihe von Studienreisen in Deutschland, Frankreich, Italien, Griechenland, Dalmatien und Montenegro erweiterten seinen Gesichtskreis und dienten dazu, daß er sich, nachdem er sich in Düsseldorf selbständig gemacht hatte, bald durch eine Anzahl ernster und heiterer Genrebilder einen geachteten Namen machte. Im Laufe des Sommers 1878 wurde er als Professor an die Kunstschule nach Karlsruhe berufen, wo er am 13. Mai 1890 nach nur kurzer Krankheit im Alter von 51 Jahren an der Lungenschwindsucht starb. Unter seinen Gemälden sind „Die Taufe des Nachgeborenen“ (1875, Berliner Nationalgalerie), „Des Sohnes letzter Gruß“ (1878, Dresdner Galerie) und „Zwischen Leben und Tod“ (1885, Kunsthalle in Karlsruhe) am bekanntesten geworden. H. gehörte zu denjenigen Künstlern, die nicht blos mit dem Pinsel, sondern auch mit der Feder umzugehen verstehen. Eine Anzahl Dichtungen, von denen wir das für das Kaiserfest im Malkasten zu Düsseldorf im J. 1877 geschriebene „Festspiel“ und sein Hauptwerk „Schein, ein Skizzenbuch in Versen“ nennen (Stuttgart 1878) wollen, legten Zeugniß für diese Seite seiner Begabung ab. Großes Aufsehen erregte bei ihrem Erscheinen seine Streitschrift: „Künstler und Kunstschreiber“ (München 1882). Sie gab Anlaß zu einer erneuten heftigen Polemik über die alte Frage, wer am meisten berufen sei über die Kunst abzuurtheilen, ob die Künstler oder die Kunsthistoriker und Kritiker, konnte sie aber selbstverständlich nicht zur Entscheidung bringen, obwol sie in mancher Hinsicht klärend wirkte. Als ein Arrangeur von großem Geschick zeichnete er sich aus, als er im J. 1886 den großen geschichtlichen Festzug zur fünfhundertjährigen Jubelfeier der Universität Heidelberg anordnete.

Vgl. Kunstchronik. Neue Folge, 1. Jahrg., Leipzig 1890, Sp. 463. – Kunst für Alle. Hrsg. von Friedrich Pecht. 5. Jahrg. 1889–1890. München 1890, S. 285. – Friedrich v. Bötticher, Malerwerke des neunzehnten Jahrhunderts. 1. Bd., Dresden 1891, S. 550–552. – A. v. Oechelhäuser, Geschichte der Großherz.-badisch. Akademie der bildenden Künste. Karlsruhe 1904, S. 86 (Porträt) – Chronik der Haupt- und Residenzstadt Karlsruhe für das Jahr 1890. 11. Jahrg., Karlsruhe 1891, S. 94. – Badische Biographien, hrsg. von F. v. Weech. IV. Theil, Karlsruhe 1891, S. 188–183. – Universum. Dresden und Wien 1890. VI, 2637–2640. – Ruperto-Carola. Illustrirte Festschrift der Universität Heidelberg. Heidelberg 1886, S. 216.

*) Zu S. 393.