ADB:Hoffmann, Carl

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Artikel „Hoffmann, Karl“ von Karl Friedrich Pfau in: Allgemeine Deutsche Biographie, herausgegeben von der Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften, Band 50 (1905), S. 417, Digitale Volltext-Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=ADB:Hoffmann,_Carl&oldid=- (Version vom 23. April 2024, 10:24 Uhr UTC)
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Hoffmann: Karl H., Verlagsbuchhändler in Stuttgart, geboren 1802, † 1883, begründete daselbst durch Ankauf der J. Sattler’schen Buchhandlung und Leihbibliothek die Hoffmann’sche Verlagsbuchhandlung, welche er von 1855 ab unter genannter Firma führte. Unter der pflichteifrigen und geschickten Leitung seines Besitzers blühte das Geschäft rasch empor und wurde binnen kurzem die erste Sortimentsbuchhandlung Stuttgarts. Später widmete sich Karl H. auch dem Verlage und nahm zu diesem Zwecke seinen Schwager, Julius Weise aus Leipzig, als Theilhaber auf. Der erste gute Griff auf dem Gebiete des Verlages war die Herausgabe der Rotteck’schen Weltgeschichte, die ursprünglich bei Franckh erscheinen sollte, aber dort nicht übernommen werden konnte, weil Franckh politischer Verhältnisse wegen verhaftet wurde. Durch dieses Werk wurde Hoffmann’s Wohlstand begründet und bald folgten ihm andere, die ebenso durchschlagenden Erfolg hatten: „Die Erde und ihre Bewohner“ von Vollrath, „Oken’s Naturgeschichte““ (in Lieferungen), welche zur Errichtung einer eigenen Steindruckerei und Coloriranstalt Veranlassung gab (der ersten in Stuttgart), ferner Berge’s Schmetterlingsbuch und Käferbuch, das „Buch der Welt“, die erste belehrende Zeitschrift (mit 23 000 Auflage), die „Musterzeitung“, eine Vorläuferin des „Bazar“, die „Modenwelt“, eine Sammlung ausgewählter griechischer und lateinischer Classiker, übersetzt von Donner, Minckwitz, Schöll (später an Langenscheidt in Berlin übergegangen) u. a. Das Geschäft nahm mit der Zeit einen derartigen Umfang an, daß H., um seine Kraft nicht zu zersplittern, einen Theil desselben veräußern mußte. Infolge dessen gab er die Kunstanstalt an Hochdanz & Engelhorn ab, den Verlag seiner Jugendschriften an seinen Schwager Schmidt (Schmidt & Spring) und weitere Bestandtheile an weitere Reflectanten. Sein Interesse an der Ausgestaltung und Vervollkommnung des Buchhändlerwesens bethätigte H. durch die Schaffung eines Commissions- und Abrechnungsplatzes in Stuttgart, die auf dem Gebiete der Vertretung buchhändlerischer Berufsinteressen sein Hauptverdienst bildet. Auch im übrigen war er eifrig wirksam im Dienste der Gesammtheit und half als Vorstand des süddeutschen Buchhändlervereins in Stuttgart, wie als Mitglied des Börsenvereinsvorstandes redlich mit schaffen und aufbauen. Hinzuzufügen ist noch, daß H. mit seinen kaufmännischen Eigenschaften auch wissenschaftliche Gelehrsamkeit vereinigte und als bedeutender Botaniker galt. Er starb nach längerem Siechthum an Herzleiden.