Zum Inhalt springen

ADB:Hoffmann, Johann (Schulmann)

aus Wikisource, der freien Quellensammlung

Empfohlene Zitierweise:

Artikel „Hoffmann, Johann“ von Bernhard Anemüller in: Allgemeine Deutsche Biographie, herausgegeben von der Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften, Band 12 (1880), S. 596, Digitale Volltext-Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=ADB:Hoffmann,_Johann_(Schulmann)&oldid=- (Version vom 22. November 2024, 17:10 Uhr UTC)
Allgemeine Deutsche Biographie
>>>enthalten in<<<
[[ADB:{{{VERWEIS}}}|{{{VERWEIS}}}]]
Band 12 (1880), S. 596 (Quelle).
[[| bei Wikisource]]
Johann Hoffmann (Dichter) in der Wikipedia
Johann Hoffmann in Wikidata
GND-Nummer 122677374
Datensatz, Rohdaten, Werke, Deutsche Biographie, weitere Angebote
fertig
Fertig! Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle Korrektur gelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.
Kopiervorlage  
* {{ADB|12|596|596|Hoffmann, Johann|Bernhard Anemüller|ADB:Hoffmann, Johann (Schulmann)}}    

{{Normdaten|TYP=p|GND=122677374}}    

Hoffmann: Johann H., geb. 1644 zu Teuchel im Fürstenth. Schwarzburg-Rudolstadt, gest. 1718 in Frankenhausen. Durch Anverwandte aus Magdeburg, welche frühzeitig seine wissenschaftliche Befähigung erkannten, bewogen, besuchte er erst die Rudolstädter Schule und setzte später seine Studien in Magdeburg fort. Mit dem Professor der Theologie und der orientalischen Sprachen D. Samuel Pomerarius, welcher an das akademische Collegium in Eperies in Oberungarn berufen war, begab er sich dorthin und wurde durch gelehrte Disputationen, sowie durch seine Predigten bald bekannt. Von da aus bezog er, namentlich um den 1670 dort begonnenen Protestantenverfolgungen auszuweichen, die Universität Jena und erlangte daselbst die Magisterwürde. 1675 wurde er als Subconrector an die Rudolstädter Schule und 1681 als Rector der Schule nach Frankenhausen berufen, wo er bis zu seinem Tode 37 Jahre hindurch, mit dem glücklichsten und segensreichsten Erfolge wirkte. Neben seinen Schularbeiten war seine Thätigkeit eine außerordentliche. Er schrieb eine große Menge kleiner Abhandlungen theologischen, philosophischen, historischen, topographischen (Frankenhausen und Umgegend betr.), genealogischen (auf das schwarzburgische Haus bezügl.) Inhaltes, deren „möglichst vollständiges“ Verzeichniß sich bei Hesse (Verz. schwarzb. Gelehrten und Künstler, 6. St. 1810, S. 9 ff.) findet, dem aber aus einer Privatsammlung noch eine ziemlich große Anzahl hinzugefügt werden können. Neben lateinischen Hymnen dichtete er auch eine ziemliche Anzahl deutscher Lieder. Auch war er Mitglied der vom Kanzler Ahasverus Fritsch gegründeten „Jesusgesellschaft“. Besonders machte er sich auch dadurch bekannt, daß er verschiedene Schulschauspiele theils selbst schrieb, theils deren Aufführungen durch besondere Programme ankündigte und leitete. Von diesen verdienen unter mehreren andern genannt zu werden: „Nützliches und erbauliches Schauspiel von fürsichtiger und unfürsichtiger Erziehung der heranwachsenden Jugend“ etc. (1682); „Ahab dramaticus“ etc. (1683); „Abraham dramaticus“ (1684); „Die im Leben und Sterben Tugend-belebte Marianne Herodis M. Gemahlin“ etc. (1696); „Erbauliches Schauspiel von dem wunderlich singenden David wider den großen Riesen Goliath“ etc.

Vgl. außer dem oben angeführten Verzeichniß von Hesse noch Wezel’s Hymnopöographie I, 450 ff.