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ADB:Itzenplitz, August Friedrich von

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Artikel „Itzenplitz, August Friedrich von“ von Ernst Friedländer in: Allgemeine Deutsche Biographie, herausgegeben von der Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften, Band 14 (1881), S. 648–649, Digitale Volltext-Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=ADB:Itzenplitz,_August_Friedrich_von&oldid=- (Version vom 23. Dezember 2024, 04:50 Uhr UTC)
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Itzenplitz: August Friedrich v. I., ein Sohn des Balthasar Friedrich und der Katharina Sophie v. I., ward im April 1693 geboren. Im J. 1709 trat er beim Varenne’schen Regiment ein und machte in diesem nach der Einnahme von Doornick die Schlacht bei Malplaquet am 11. September 1709 mit. Erst 1715 zum Fähnrich befördert, ward er nach dem Feldzuge in Pommern 1717 Secondelieutenant, 1720 Premierlieutenant und erhielt 1724 eine Compagnie. Er wurde nun mehrere Jahre hindurch als Werbeoffizier im Reich, in der Schweiz, in Wien, in Ungarn und in Italien verwendet und erfüllte diese dienstlichen Obliegenheiten mit solchem Erfolge, daß, als er endlich 1739 Major geworden und zum v. Borcke’schen Regiment versetzt war, der König ihn bei der ersten Musterung dieses Regiments vor der Front durch die Frage auszeichnete, „wieviel Compagnien er nun bereits schön gemacht habe“. Daß der Monarch ihm überhaupt besonders wohlwollte, beweisen die Schenkungen, mit denen er I. bedachte; zunächst 3000 Thlr., dann eine Prälatur in Camin, ferner die Anwartschaft auf die Lehngüter Hönnepel und Ober- und Nieder-Mörmter im Clevischen und endlich ein Gnadengehalt von 500 Thlr. Am 4. September 1739 verheirathete er sich mit Charlotte Sophie, der Tochter des Ministers Adam Otto v. Viereck. – Seine kriegerische Laufbahn wurde nach dem Regierungsantritt des Großen Königs eine bewegtere. I. focht in der Schlacht bei Mollwitz, nach welcher er Oberstlieutenant wurde, stand bei Chotusitz im Feuer, wo ihn seine Tabaksdose in der Tasche vor schwerer Verwundung bewahrte, kämpfte als Oberst bei Hohenfriedberg und erhielt dann ein [649] Regiment und den Orden pour le mérite. Im J. 1750 zum Generalmajor befördert, wurde er im folgenden Jahre Chef des Schwerinschen Regiments. Die dann folgenden Campagnen des siebenjährigen Krieges waren für I. besonders ruhmvoll. Bei Lowositz am 1. October 1756 stritt seine Brigade unter den Augen des Königs zu dessen besonderer Zufriedenheit, die sich durch Verleihung eines Gnadengehalts von 500 Thlrn. äußerte; auch bei Prag (6. Mai 1757) commandirte er eine Brigade, wohnte dann der Belagerung von Prag bei und deckte den Rückzug der Armee aus Böhmen nach Schlesien. Bei Roßbach (5. November) eroberte er mit seiner Brigade, in welcher auch sein Regiment stand, 5 Kanonen. I. blieb dann beim Feldmarschall Keith in Sachsen, während sein Regiment mit nach Schlesien rückte, wurde nach Ausführung mehrerer Specialaufträge am 23. Januar 1758 Generallieutenant und erhielt dann den Oberbefehl über eine Armee von 12000 Mann bei Dresden, mit welcher er Sachsen gegen die Oesterreicher und die Reichsarmee deckte. Seine Verdienste hierbei erkannte der König durch Verleihung des schwarzen Adlerordens an. In der Campagne von 1759 stand I. zuerst unter Prinz Heinrich gegen die Reichsarmee und rückte mit großem Erfolge bis nach Bamberg vor, dann zur Armee des Königs versetzt, commandirte er bei Kunersdorf (12. Aug.) den rechten Flügel des zweiten Treffens, verlor ein Pferd unter dem Leibe, ward selbst viermal verwundet, verließ aber die Wahlstatt nicht, bis ihn der Rückzug der Armee dazu nöthigte. Er wurde nach Küstrin und dann nach Stettin gebracht, wo er am 5. September seinen Wunden erlag.

Pauli, Leben großer Helden, V. S. 215. – (König), Biograph. Lexikon, II. S. 212.