Zum Inhalt springen

ADB:Jais, Aegidius

aus Wikisource, der freien Quellensammlung

Empfohlene Zitierweise:

Artikel „Jais, Aegydius“ von Georg Westermayer in: Allgemeine Deutsche Biographie, herausgegeben von der Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften, Band 13 (1881), S. 688–689, Digitale Volltext-Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=ADB:Jais,_Aegidius&oldid=- (Version vom 26. Dezember 2024, 13:39 Uhr UTC)
Allgemeine Deutsche Biographie
>>>enthalten in<<<
[[ADB:{{{VERWEIS}}}|{{{VERWEIS}}}]]
Band 13 (1881), S. 688–689 (Quelle).
[[| bei Wikisource]]
Aegidius Jais in der Wikipedia
Aegidius Jais in Wikidata
GND-Nummer 118556738
Rohdaten, Werke, Deutsche Biographie, weitere Angebote
fertig
Fertig! Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle Korrektur gelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.
Kopiervorlage  
* {{ADB|13|688|689|Jais, Aegydius|Georg Westermayer|ADB:Jais, Aegidius}}    

{{Normdaten|TYP=p|GND=118556738}}    

Jais: Aegydius J., Volks- und Jugendschriftsteller, geb. am 17. März 1750 zu Mittenwald in Baiern, † am 4. Decbr. 1822. Im Stifte Benedictbeuern machte er sich die Rudimente eigen, studirte dann zu München Poesie und Rhetorik und erhielt, nachdem er in genanntem Kloster 1770 die Ordensgelübde abgelegt hatte, theils hier theils in Regensburg seine höhere Ausbildung. 1776 zum Priester geweiht, wirkte er zuerst in verschiedenen Aemtern in Salzburg, dann als Vicar zu Walchensee und Jachenau, 1792 wurde er Novizenmeister im Kloster Rott am Inn, 1803 Professor der Theologie an der Hochschule Salzburg, woselbst er sich nach zwei Jahren zum Rector magnificus erhoben sah. Bald nachher übernahm er die Erziehung der Kinder des Kurfürsten Ferdinand von Salzburg, nachmaligen Großherzogs von Toskana. Diese neue Aufgabe führte ihn anfänglich nach Würzburg, in der Folge (1814) nach Florenz. Zu Florenz wohnte er im Minoritenkloster; sein Ordenskleid legte er niemals [689] ab. Die letzten Lebensjahre durfte er in den Gebäuden des aufgehobenen Stiftes Benedictbeuern zubringen; ein nie erloschenes Gefühl der Sehnsucht führte ihn dorthin zurück. J. hat sich durch seine überaus verbreiteten Schriften ein großes Verdienst um die Volksbildung erworben; seine in reinem Deutsch geschriebenen Gebetbücher wirkten im besten Sinne aufklärend und veredelnd auf die Menge. Eines derselben „Guter Samen auf ein gutes Erdreich“ erlebte in Salzburg bis 1822 sieben Auflagen, während ein Wiener Nachdruck (Doll’sche Buchhandlung) schon 1807 die vierzehnte Ausgabe verzeichnete. Von seinen vielen sonstigen Schriften sind hervorzuheben: „Das Wichtigste für Eltern, Schullehrer und Aufseher der Jugend“, 3. Auflage 1822; „Walter und Gertraud, für das Landvolk auf dem Lande geschrieben“, 1809; „Schöne Geschichten und lehrreiche Erzählungen für Kinder“, 14. Aufl. 1820.

(Maurus Dietl) P. Aeg. Jais nach Geist und Leben geschildert, München und Regensburg 1826; mit Porträt. M. Reiter, Nachtrag biographischer Notizen zu P. Aeg. Jais’ Geist und Leben, Salzb. 1828. Felder’s Gelehrtenlexikon, I. Bd. S. 349 ff.