ADB:Johann (Abt von Gorze)
Otto I., dessen Bruder Bruno, Erzbischof von Köln und andere Fürsten zu der äußerlichen Herstellung der verfallenen Klöster halfen. Dem Abt Eginold von Gorze (933–959) hatte J. thatkräftig zur Seite gestanden; dann wurde er selbst Abt, und beförderte die Ausbreitung der Reform auch nach anderen Klöstern. Gleichgesinnt stand ihm zur Seite der Abt Johannes von St. Arnulf zu Metz, und dieser unternahm es, sein Leben zu beschreiben, scheint jedoch seine Aufgabe nicht zu Ende geführt zu haben; wenigstens ist nicht nachweisbar, daß die Biographie jemals weiter als bis 956 gereicht habe. Sie ist das wichtigste und inhaltreichste Document über die lothringische Klosterreform, erhält aber eine besondere Bedeutung dadurch, daß J. noch als Mönch 953 sich hatte bereit finden lassen, für Otto I. als Gesandter nach Cordova zu gehen. Seine unerschrockene Festigkeit erwarb ihm auch hier die Achtung des gefürchteten Kalifen Abderrahman III., aber leider ist die Erzählung mitten in diesem Berichte abgebrochen. Um 980 scheint Johannes von St. Arnulf noch an der Biographie geschrieben zu haben; wie lange er noch lebte, wissen wir nicht. Er konnte dazu auch Schriften des J. benutzen, Miracula S. Gorgonii und Miracula S. Glodesindis, Wundergeschichten, welche auch einige geschichtliche Nachrichten über die Klosterreform enthalten. J. starb nach Dümmler am 7. März 974.
Johannes, von 960–974 Abt des Klosters Gorze bei Metz, gehört zu den Männern, welche mit großer Anstrengung und Aufopferung den in den Zeiten der Anarchie verwilderten Benedictinerorden innerlich erneuten, während- Vita Joh. Gorz. ed. Pertz, Mon. Germ. SS. IV, 327–377. W. v. Giesebrecht, Geschichte der deutschen Kaiserzeit, I, 506 ff. Dümmler, Otto I. S. 280. 302–306. Wattenbach, Geschichtsquellen (4. Aufl.) I, 299.