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ADB:Johann August (Fürst von Anhalt-Zerbst)

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Artikel „Johann August (Fürst von Anhalt-Zerbst)“ von Ferdinand Siebigk in: Allgemeine Deutsche Biographie, herausgegeben von der Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften, Band 14 (1881), S. 118–119, Digitale Volltext-Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=ADB:Johann_August_(F%C3%BCrst_von_Anhalt-Zerbst)&oldid=- (Version vom 22. November 2024, 14:17 Uhr UTC)
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Johann August, Fürst von Anhalt-Zerbst, der älteste Sohn des Fürsten Karl Wilhelm und dessen Gemahlin Sophie von Sachsen-Weißenfels, ward am 29. Juli 1677 geboren. Er erhielt eine gute Erziehung und erwarb sich im Staats- und bürgerlichen Recht, der Mathematik, der Befestigungskunst und namentlich der Musik nicht unbedeutende Kenntnisse, die er dann auf Reisen in England, den Niederlanden und Frankreich noch möglichst zu erweitern bestrebt war. 1699 nach Zerbst zurückgekehrt, ward er bald von seinem Vater zu den Regierungsgeschäften mit herangezogen und wohnte regelmäßig den Sessionen der obersten Landesbehörde selbstthätig bei. 1701 begab er sich wiederum auf Reisen [119] und besuchte die dänischen und schwedischen Höfe, wo er die beste Aufnahme fand, kehrte aber bald zurück, erhielt 1702 eine eigene Hofhaltung, vermählte sich mit der Prinzessin Friederike von Sachsen-Gotha und baute 1704 ein Schloß bei dem Dorfe Badetz unweit der Elbe, dem er seiner Gemahlin zu Ehren den Namen Friederikenberg beilegte. Der 1718 erfolgte Tod seines Vaters berief ihn zur Regierung des Zerbster Landes, die er mit regem Eifer für das Wohlergehen seiner Unterthanen ergriff und stets fortführte. Als eifriger Anhänger des Augsburgischen Glaubensbekenntnisses beging er 1730 das 200jährige Fest der Ueberreichung desselben in seinem Lande besonders feierlich und beschenkte dabei jeden seiner Prediger mit der soeben in Gotha erschienenen Geschichte der Augsburgischen Confession des Cyprianus. Ueberhaupt sehr wohlthätigen Sinnes, erwies er 1732 den ihres Glaubens wegen aus ihrer Heimath vertriebenen Salzburgern auf dem Durchzuge durch sein Land viele Wohlthaten. Merklich hob sich seine Residenzstadt Zerbst und das ganze Land durch den während seiner Regierung herrschenden Frieden und die guten Einrichtungen, die von ihm ausgingen. Es mögen von letzteren nur die Straßenerleuchtung der Stadt 1732 und die Erbauung des Zucht-, Waisen- und Armenhauses am Frauenthore daselbst hier Erwähnung finden. J. A. starb, tief betrauert von den Seinigen, am 7. November 1742, ohne von seinen beiden Gemahlinnen, Friederike von Sachsen, die er 1709 verlor und Hedwig Friederike von Württemberg-Weiltingen, die ihn überlebte, Nachkommen zu hinterlassen. Mit ihm erlosch der Rudolfinische Hauptstamm und die Nebenlinie zu Dornburg gelangte zur Regierung des Zerbster Landestheils.