ADB:Köhler, Gustav
[312] 1837 Portepeefähnrich, am 24. September 1838 Officier, besuchte von 1842 bis 1845 die Allgemeine Kriegsschule (jetzt Kriegsakademie), war 1852 bis 1855 zum Topographischen Bureau commandirt, von 1856 bis 1858 Inspectionsadjutant, rückte in letzterem Jahre zum Batteriechef, am 7. Mai 1870 zum Commandeur des Niederschlesischen Feldartillerieregiments Nr. 5 in Glogau, am 6. Januar 1874 der 6. Feldartilleriebrigade in Breslau auf und trat am 15. September 1876 als Generalmajor in den Ruhestand, worauf er am 6. August 1895 in Anerkennung der von ihm am gleichen Tage vor fünfundzwanzig Jahren in der Schlacht bei Wörth geleisteten Dienste den Charakter als Generallieutenant erhielt. Er war damals wie während des ganzen Feldzuges, in welchem er namentlich auch am 1. September bei Sedan und am 19. Januar 1871 in der Schlacht am Mont-Valérien hervortrat, Commandeur der Corpsartillerie des V. Armeecorps; als solcher erwarb er das Eiserne Kreuz I. Classe. Die Theilnahme am Kriege des Jahres 1866 war ihm versagt gewesen, weil er damals die Stellung des Artillerieofficiers vom Platz in Danzig bekleidete. Er starb zu Breslau, wo er nach dem Scheiden aus dem Dienste seinen Wohnsitz behalten hatte, am 29. September 1896.
Köhler: Karl Heinrich Gustav K., königl. preußischer Generallieutenant, geboren am 1. März 1818 zu Lübben in der Lausitz, der Sohn eines Buchbinders, trat am 16. Mai 1835 als Dreijährig-Freiwilliger bei der 4. Artilleriebrigade zu Magdeburg in den Heeresdienst, wurde am 30. SeptemberHier war er fortan auf den Gebieten des Kriegswesens und der Kriegsgeschichte schriftstellerisch thätig. Sein Hauptwerk ist „Die Entwickelung des Kriegswesens und der Kriegführung in der Ritterzeit von der Mitte des 11. Jahrhunderts bis zu den Hussitenkriegen“ (3 Bände, Breslau 1886 ff.), welches er 1893 durch eine Ergänzung „Die Schlachten bei Tagliacozzo und Courtrai“ vervollständigte. Außerdem schrieb er „Die Schlachten bei Nikopoli 1396 und bei Warna 1442“ (Breslau 1882), sowie eine „Geschichte der Festungen Danzig und Weichselmünde bis zum Jahre 1814, in Verbindung mit einer Geschichte der freien Stadt Danzig“ (Breslau 1893).