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ADB:Kaeuffelin, Johann Matthias

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Artikel „Käuffelin, Joh. Matth.“ von Otto Beneke in: Allgemeine Deutsche Biographie, herausgegeben von der Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften, Band 15 (1882), S. 463, Digitale Volltext-Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=ADB:Kaeuffelin,_Johann_Matthias&oldid=- (Version vom 7. Dezember 2024, 02:12 Uhr UTC)
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Käuffelin: Joh. Matth. K., ein ebenso begabter als unglücklicher Gelehrter, geboren zu Malmsheim im Württembergischen um 1685[1], studirte zu Tübingen, wo er Magister wurde, worauf er mehrere Jahre in Hamburg lebte, theils als schriftstellernder Privatgelehrter, theils als Informator. Nachdem er sich im J. 1731 in Kiel als Universitätsdocent habilitirt hatte, wurde ihm 1733 daselbst die damals geschaffene ordentliche Professur der deutschen Beredtsamkeit übertragen. Seine vielseitige Gelahrtheit und Brauchbarkeit beweist es, daß er sodann 1735 als ordentlicher Professor sowol der deutschen Dichtkunst, als der Jurisprudenz (des göttlichen, des Natur- und des Staatsrechts) und zugleich auch zum Professor der ganzen Sittenlehre ernannt wurde. Dazu erhielt er 1736 noch das Amt eines Universitätsbibliothekars. So viele gleichzeitige Berufslasten mögen störend auf seine körperliche wie geistige Gesundheit eingewirkt haben, er fand sich veranlaßt 1738 seine Aemter niederzulegen, worauf er sich wieder nach Hamburg begab, um hier schriftstellerisch thätig zu sein. Seinen anscheinend mehr originellen als praktischen Plan der Herausgabe einer sowol politischen als litterarischen Zeitung in classisch-lateinischer Sprache führte er 1743 und 1744 wirklich aus. Von seinen „Commentarii Hamburgenses, de rebus tum politicis tum litterariis in orbe terrarum novissime gestis“ erschienen 47 Hefte und später noch 20 Hefte. Er setzte noch 1750 diese Zeitung unter dem Titel „Novi commentarii“ in 52 Heften fort, bis er wiederum geisteskrank wurde und wegen „Sinnlosigkeit und wüsten Wesens“ in die Irrenstation des Krankenhauses gebracht werden mußte, wo er in Folge höherer Weisung mit besonderer Sorgfalt verpflegt wurde. Eine Reihe wohlgeschriebener Briefe, die er aus diesem Asyl, seinem „Pathmos“ (wie er es nannte) geschrieben hat, lassen jedenfalls auf eine baldige bedeutende Besserung schließen und beweisen es, daß er sich auch hier litterarisch fleißig beschäftigte, bis er daselbst den 9. Febr. 1751 verstarb.

Hamb. Schriftstellerlex. III. 527; Thies, Hamb. Gelehrtengesch. I. 339; Lappenberg, Buchdruckergesch. S. LXXXI u. LXXXII; Hamb.-Altona 1840[WS 1]. Bd. II, S. 18; Hamb. Ber. von gel. Sachen, 1751, Nr. 13, S. 98, 99; Eschenburg, Hagedorn I, 47.

[Zusätze und Berichtigungen]

  1. S. 463. Z. 5 v. o. l.: geb. zu Zainingen auf der württemberg. Alp am 11. März 1696. [Bd. 18, S. 795]

Anmerkungen (Wikisource)

  1. Vorlage: 1804