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ADB:Ketelhodt, Karl Gerd von

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Artikel „Ketelhodt, Karl Gerd von“ von Bernhard Anemüller in: Allgemeine Deutsche Biographie, herausgegeben von der Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften, Band 15 (1882), S. 668–669, Digitale Volltext-Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=ADB:Ketelhodt,_Karl_Gerd_von&oldid=- (Version vom 25. Dezember 2024, 19:56 Uhr UTC)
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Ketelhodt: Karl Gerd v. K., geb. den 3. Oct. 1738 zu Rudolstadt, starb ebendaselbst den 14. Jan. 1814. Sein Vater, Christ. Ulrich v. K., ein äußerst thätiger und gelehrter Jurist, leitete mit der größten Gewissenhaftigkeit den seinem Sohne von Hauslehrern ertheilten ersten Unterricht, bevor dieser das Rudolstädter Gymnasium besuchte. Schon 1753 war er befähigt, nach wohl bestandener Prüfung zur Universität entlassen zu werden. Er widmete sich in Jena unter Leitung der damaligen berühmten Professoren, wie Buder, Hellfeld, Walch, Succow u. A. der Rechtswissenschaft, trieb daneben eifrig neue Sprachen und wurde Mitglied der blühenden, in hohem Ansehen stehenden [669] lateinischen und deutschen Gesellschaft. Nach fünfjährigem Aufenthalte auf der Universität und nachdem er rite sich die juristische Doctorwürde erworben, kehrte er in seine Vaterstadt zurück. Hier trat er bald mit geringer durch Reisen verursachter Unterbrechung in völlige amtliche Thätigkeit ein und stieg allmählich von einer Ehrenstufe zur andern empor, bis er 1785 zum wirkl. Geheimerath, Kanzler der Landesregierung zu Rudolstadt u. s. w. erwählt wurde, also die erste Ministerstelle bekleidete. Durch rastlosen Eifer, verbunden mit dem richtigen Scharfblick, wirkte er überall segensreich; Kirchen, Schulen, Gemeinde- und Staatsangelegenheiten lagen ihm gleichmäßig am Herzen. Seine Mußestunden widmete er der Wissenschaft und Kunst; davon legten seine Sammlungen von Gemälden und Kupferstichen Zeugniß ab, die er auf mannigfachen Reisen zu vermehren Gelegenheit fand, wie seine reichhaltige Bibliothek von 16 000 Bänden, welche später von dem Fürsten Ludwig Friedrich II. angekauft und mit der Fürstl. Bibliothek vereinigt wurde. Im Jahre 1808 feierte er sein fünfzigjähriges Dienstjubiläum und endete den 14. Jan. 1814 sein thatenreiches Leben. Seine ausführliche Biographie schrieb Chr. Wilh. Schwartz: Lebens- und Charakterzüge Sr. Exc. Herrn K. G. v. K. etc. Mit Porträt von Morgenstern, Rudolstadt und Leipzig 1801, gr. 4., zu welcher jedoch für die späteren Jahre bis zu Ketelhodt’s Tode zu vergleichen sind: Hesse, Verzeichniß geborner Schwarzburger etc., Schulprogramm, Rudolstadt 1814, und Eduard Freiherr v. Ketelhodt: Urkunden und histor. Nachrichten der Freiherrl. von Ketelhodt’schen Familie, Schwerin und Dresden 1855, 8. S. 98 ff. – Außerdem vergl. Chr. Weidlich’s zuverlässige Nachrichten von den jetzt lebenden Rechtsgelehrten, 3. Thl., Halle 1759, 8., S. 296 ff.; ebendesselben biograph. Nachrichten von den jetzt lebenden Rechtsgelehrten in Deutschland, Halle 1781, 8., 1. Thl. S. 400 ff.; Hörschelmann, genealog. histor. Nachricht von der Familie v. K., Erfurt 1771, 4., S. 20; Koppe’s Lexicon der jetzt in Deutschland lebenden juristischen Schriftsteller, 1. Bd., S. 331 f.; (Strodtmann’s) neues gelehrtes Europa, 15. Thl., S. 364 ff.; 19. Thl., S. 723 ff. – Ein Verzeichniß seiner zahlreichen Schriften s. in Meusel’s gel. D., dem aber die in der Beilage zu der Schwartz’schen Lebensbeschreibung, S. 47 ff. abgedruckten Reden noch hinzuzufügen sind.