ADB:Klein, Anton von

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Artikel „Klein, Anton v.“ von Jakob Franck in: Allgemeine Deutsche Biographie, herausgegeben von der Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften, Band 16 (1882), S. 78, Digitale Volltext-Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=ADB:Klein,_Anton_von&oldid=- (Version vom 25. April 2024, 07:35 Uhr UTC)
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Klein: Anton v. K., Sprachforscher und Dichter, wurde 1748 (Tag und Monat sind nicht bekannt) zu Molsheim[WS 1] im Unterelsaß geboren. Nachdem er die erforderlichen Grade durchlaufen, trat er in den Jesuitenorden, widmete sich aber nach Aufhebung des Ordens dem Staatsdienste und wurde Professor der Dichtkunst und Philosophie zu Mannheim. Später wurde er zum baierischen Geheimen Rathe ernannt und mit dem Ritterkreuz des baierischen Civilverdienstordens beehrt. Er starb den 5. Dec. 1810. Im J. 1792 führte er den Titel (vgl. sein Provinzialwörterbuch) „Edeler v. K., des H. R. R. Ritter, Pfalz-Zweybrückischer Geheim-Rath, Kurpfälz. Hofgerichtsrath, Geh. Sekretär und Prof. der Kurf. deutschen Gesellschaft, beständ. Geschäftsverweser und Ehrenmitglied der Künstler-Akademie in Düsseldorf“. Seine verschiedenen seit 1769 herausgegebenen Arbeiten sind theatralische, dichterische und dramaturgische, dann biographische und solche, welche sich mit der Dialektforschung beschäftigen. Zu den ersteren gehören u. a. „Jakob, der jüngste unter den sieben makkabäischen Helden“, Trauerspiel, 1769; „Günther von Schwarzburg“, Singspiel, 1777; „Gedichte“, 1793; „Neueste Gedichte“, 1815 und „Dramaturgische Schriften“, 1781–87. Als Biograph ließ er erscheinen „Leben und Bildnisse großer Deutschen“, 1785 bis 1805, 5 Bde. und als Dialektforscher „Deutsches Provinzialwörterbuch“, 1792, 2 Thle. K. wirkte seiner Zeit als Dichter mehr durch rastlose Thätigkeit und litterarische Verbindungen, als durch seine eigenen Leistungen, da sein Talent, was wenigstens die Dichtkunst anbetrifft, nur ein geringes war und über das Mittelmäßige seine Arbeiten sich nicht erheben. Ein vernichtendes Urtheil über sein Gedicht in 16 Gesängen „Athenor“, das gleichwol von 1802–7 vier Auflagen erlebte, hat Goethe gefällt in der Jenaer Allgem. Litt.-Ztg. 1805, Nr. 38, und in dem Goethe-Schiller’schen Briefwechsel 6, 127–133, wird der „Wahnsinn dieses „curiosissimi“ und „schrecklichen Produkts“ nach Gebühr besprochen. Dagegen hat K. als Biograph und ganz besonders als Dialektforscher seine großen und unleugbaren Verdienste. Sein „Provinzialwörterbuch“, welches zuerst in den Schriften der kurfürstl. deutschen Gesellschaft zu Mannheim (1787–89) abgedruckt worden war, beschäftigt sich fast durchgehends mit dem kurpfälzischen Dialekte und den diesem Landestheile eigenthümlichen Wörtern und Redensarten nebst ihrer Erklärung. Die in der That werthvolle und von der großen zu jener Zeit erschienenen Zahl Idiotiken sehr vortheilhaft sich auszeichnende Schrift enthält eine beträchtliche Anzahl neuer, den bis dahin veröffentlichten Wörterbüchern ganz fremder Ausdrücke. Eine bis jetzt ungedruckte Handschrift vom J. 1785 in München (Catal. cod. Monac. I, N. 3351), betitelt: „Von der Aufklärung in der Pfalz in der Vaterlandssprache durch die deutsche Gesellschaft zu Mannheim“, hat K. ebenfalls zum Verfasser.

Leben des Ritters Anton v. Klein, Wiesbaden 1817 (Auszug in der Allgem. Litt. Ztg., 1818, Nr. 170). Allgem. litterar. Anzeigen, 1800, 1997. Meusel, Gel. Teutschland, XIV, 301, XVIII, 352. Rotermund, Gel.-Lexikon, VI, CCIII. Goedeke, Gr., II, 644.

Anmerkungen

  1. 12. Juni 1746 in Molsheim (siehe z.B. Gerhard Winkler: Klein, Anton von. In: Neue Deutsche Biographie (NDB). Band 11, Duncker & Humblot, Berlin 1977, ISBN 3-428-00192-3, S. 733)