Zum Inhalt springen

ADB:Klemm, Christian Gottlob

aus Wikisource, der freien Quellensammlung

Empfohlene Zitierweise:

Artikel „Klemm, Christian Gottlob“ von Joseph Kürschner in: Allgemeine Deutsche Biographie, herausgegeben von der Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften, Band 16 (1882), S. 151–152, Digitale Volltext-Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=ADB:Klemm,_Christian_Gottlob&oldid=- (Version vom 19. November 2024, 15:20 Uhr UTC)
Allgemeine Deutsche Biographie
>>>enthalten in<<<
[[ADB:{{{VERWEIS}}}|{{{VERWEIS}}}]]
Nächster>>>
Klemm, Gustav
Band 16 (1882), S. 151–152 (Quelle).
[[| bei Wikisource]]
Christian Gottlob Klemm in der Wikipedia
Christian Gottlob Klemm in Wikidata
GND-Nummer 100303935
Datensatz, Rohdaten, Werke, Deutsche Biographie, weitere Angebote
fertig
Fertig! Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle Korrektur gelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.
Kopiervorlage  
* {{ADB|16|151|152|Klemm, Christian Gottlob|Joseph Kürschner|ADB:Klemm, Christian Gottlob}}    

{{Normdaten|TYP=p|GND=100303935}}    

Klemm: Christian Gottlob K., Schriftsteller, geb. am 11. Nov. 1736 zu Schwarzenberg, † nach 1810. Dieser Schriftsteller, der namentlich dadurch bekannt ist, daß er in Wien das erste Wochenblatt begründete, machte die verschiedensten Studien. Von Freiberg, wo er zuerst seiner höheren Ausbildung obgelegen hatte, ging er nach Leipzig, um dort Theologie und Jurisprudenz zu studiren, später nach Jena, wo er Mathematik hörte. Zwischendurch hatte er auch zwei Jahre in Frankfurt a. M. als deutscher Sprachlehrer der dortigen Offiziere gelebt. Von 1759–1762 lag er den Pflichten eines Correctors in der Trattner’schen Buchdruckerei zu Wien ob, begründete dann das Wochenblatt „Die Welt“, [152] das er auch nach kurzer Anwesenheit in Hermannstadt, wo er gehofft hatte Professor der Philosophie zu werden, fortsetzte. Nachmals begann er die Herausgabe einer zweiten Wochenschrift „Der österreichische Patriot“, dem sich die Wochenblätter „Dramaturgie, Litteratur und Sitten“ (Wien 1769, 4 Quartale), „Wider die Langeweile“ (1774) und „Wiener Allerlei“ (1774) anschlossen. In dem letzteren Jahre redigirte er auch die „Realzeitung“. Schon vorher und zwar im J. 1766 hatte er sich von dem Theaterprinzipal Hilverding als Theatersecretär anwerben lassen und in jenes Auftrag eine Reise nach Sachsen unternommen. 1770 vertauschte er diese Stellung mit einer solchen als Bibliothekar und Secretär des Fürsten Khevenhüller-Metsch und erhielt 1771 die Ernennung zum Lehrer an der ersten Normalhauptschule in Wien. Ein großer Theil von Klemm’s litterarischer Thätigkeit war dem Theater gewidmet, nicht nur, daß er eine Reihe, zum größten Theil als „Beiträge zum deutschen Theater“ (Wien 1767) gesammelte Dramen schrieb, sondern er verfaßte auch eine „Wienerische Dramaturgie“ (1767?), gab drei Jahrgänge eines „Theater-Almanachs von Wien“ (ebd. 1772–1774) heraus und trat kräftig gegen das regelrechte Drama und für die Hanswurstiaden ein. In Folge und angeregt von den letzten Kämpfen schrieb er das Lustspiel „Der auf den Parnaß erhobene grüne Hut“ (1767), eine gegen Sonnenfels gerichtete Satyre. Sonst hat man noch von K. „Briefe über die neuere österreichische Litteratur“ (1768) und „Vermischte Schriften“ (1776). – Klemm’s Tochter war eine tüchtige Schauspielerin.