Zum Inhalt springen

ADB:Klotz

aus Wikisource, der freien Quellensammlung

Empfohlene Zitierweise:

Artikel „Klotz“ von Robert Eitner in: Allgemeine Deutsche Biographie, herausgegeben von der Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften, Band 16 (1882), S. 231, Digitale Volltext-Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=ADB:Klotz&oldid=- (Version vom 27. Dezember 2024, 08:11 Uhr UTC)
Allgemeine Deutsche Biographie
>>>enthalten in<<<
[[ADB:{{{VERWEIS}}}|{{{VERWEIS}}}]]
Nächster>>>
Klotz, Reinhold
Band 16 (1882), S. 231 (Quelle).
[[| bei Wikisource]]
OFF in der Wikipedia
Matthias Klotz in Wikidata
GND-Nummer 11872360X
Rohdaten, Werke, Deutsche Biographie, weitere Angebote
fertig
Fertig! Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle Korrektur gelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.
Kopiervorlage  
* {{ADB|16|231|231|Klotz|Robert Eitner|ADB:Klotz}}    

{{Normdaten|TYP=p|GND=11872360X}}    

Klotz: Matthias K. (Clotz), ein Tiroler Geigenfabrikant. Fétis schreibt: beide Lesarten seines Namens finden sich auf den Etiquetten seiner Instrumente, doch finden sich darunter so viele unächte, daß man nicht entscheiden kann, welcher der beiden Schreibarten sich K. selbst bediente. Er war gegen 1640 geboren und ein Schüler von Jakob Stainer, auch ein geborner Tiroler, der in Absom bei Innsbruck sein Atelier hatte. Nach dem Tode seines berühmten Meisters – oder besser nachdem Stainer in ein Kloster ging aus Gram über den Tod seiner Frau – etablirte sich K. ebendaselbst und arbeitete in der Manier seines Meisters so täuschend, daß nur der weniger metallene Ton seiner Violinen das Unterscheidungszeichen bildet. Seine Instrumente tragen die Jahreszahlen 1675 bis 1696. Es kommen zwar noch Violoncello’s und Viola’s mit späterer Jahreszahl vor, welche den Namen „Matthias Klotz“ tragen, doch rühren dieselben von seinen Söhnen her, welche das Geschäft des Vaters fortsetzten. Es waren Georg, Sebastian und Egitia. Von Letzterem sollen Instrumente existiren, die mit seinem Namen gezeichnet sind. K. hatte sich einen so großen Ruf als Instrumentenmacher erworben, daß nicht nur seine Geigen sehr gesucht waren, sondern er auch stets einen zahlreichen Kreis von Schülern um sich hatte. Noch um 1774 lebte ein Nachkomme, Joseph K., als geschickter Meister der Geigenkunst in Mittenwalde an der Isar. Gretschel erzählt in seinem „Lehrbuch der Geigen- und Bogenmacherkunst“ (Weimar 1869 S. 117), daß ein englischer Lord für eine im Besitz von Hay, dem Dirigenten der königlichen Kapelle in London (um 1784) befindliche Geige von Matthias K. 300 Pfund Sterling (6000 Mark) und eine Jahresrente von 100 Pfund geboten habe.