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ADB:Kloß, Georg

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Artikel „Kloß, Georg Franz Burkhard“ von Wilhelm Stricker in: Allgemeine Deutsche Biographie, herausgegeben von der Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften, Band 16 (1882), S. 227–228, Digitale Volltext-Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=ADB:Klo%C3%9F,_Georg&oldid=- (Version vom 22. Dezember 2024, 08:33 Uhr UTC)
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Band 16 (1882), S. 227–228 (Quelle).
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Kloß: Georg Franz Burkhard K., geb. am 31. Juli 1787 zu Frankfurt a. M., † daselbst am 10. Februar 1854. Sohn eines Wundarztes, widmete er sich auf Wunsch seines Vaters dem Studium der Medicin, zeigte aber schon früh einen ausgeprägten Sammelsinn. Seine medicinischen Studien begann er in Heidelberg und vollendete sie in Göttingen, wo er am 19. August 1809 [228] promovirte. 1810 wurde er unter die Aerzte seiner Vaterstadt aufgenommen und 1812 von dem Großherzog von Frankfurt zum außerordentlichen Professor an der medicinisch-chirurgischen Lehranstalt ernannt, welche schon im Herbst 1813 aufhörte. Seit 1816 wurde er dem emeritirten Dr. Christian Ehrmann (geb. 1749 zu Straßburg, † 1827 zu Speyer) als Adjunct am Rochusspital beigegeben und nach dessen Tode sein Nachfolger als Arzt dieses für die Behandlung von Syphilis, Krätze und Blattern bestimmten Hospitals. Ueber die Leistungen dieses Hospitals und seine eigenen therapeutischen Grundsätze hat K. in der „Deutschen Klinik“ (1850) Bericht erstattet. Die zweite Seite, welche K. der Betrachtung bietet, ist die des Bibliographen. Seine Neigung wandte sich besonders den Anfängen der Buchdruckerkunst zu und so kam eine Sammlung von Paläotypen zusammen, wie sie selten in dem Privatbesitz eines nicht begüterten Mannes zu finden ist. Zu einer Neubearbeitung von „Panzer’s Annalen“ hat er reichliches Material gesammelt, welches nach seinem Tode nebst seiner ganzen bibliographischen Correspondenz auf die Frankfurter Stadtbibliothek kam. Durch seine vielfachen Verbindungen konnte er seine Liebhaberei auch geschäftsmäßig verwerthen und so ohne pecuniäre Einbuße betreiben. Ein Theil seiner Bibliothek wurde 1835 in London öffentlich versteigert; ein Katalog in englischer Sprache erschien darüber London 1835. Er hatte in jener Zeit, wo auf dem Continent die Concurrenz noch nicht groß, dagegen in England die Liebhaberei mächtig war, mehrmals ganze Klosterbibliotheken angekauft und es so möglich gemacht, aus verschiedenen defecten Exemplaren eines seltenen Druckes ein vollständiges zusammenzusetzen. – Die dritte Seite, welche wir an K. hervorzuheben haben, ist seine freimaurerische Geschichtsforschung. Er war als junger Mann in den Orden getreten und wandte sich, sobald sein Eifer im Büchersammeln nachgelassen, bibliographischen und historischen Forschungen über denselben zu. Die erste Publikation dieses Inhalts war die 1844 bei Sauerländer in Frankfurt erschienene systematische Bibliographie der Freimaurerei und der mit ihr in Verbindung gesetzten geheimen Gesellschaften; es folgte 1846: „Die Freimaurerei in ihrer wahren Bedeutung aus den alten und ächten Urkunden der Steinmetzen, Masonen und Freimaurer nachgewiesen“ (Leipzig, Klemm), sodann „Geschichte der Freimaurerei in England, Irland und Schottland“, und endlich „Geschichte der Freimaurerei in Frankreich, aus ächten Urkunden dargestellt“, 2 Bde., Darmstadt, Jonghaus 1852/53. – Sein Sohn Hermann, Dr. med. und Physicus primarius zu Frankfurt, als Schriftsteller über Parasiten geschätzt, hat uns das Material zu vorstehender Biographie geliefert.