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ADB:Knöfel, Johann

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Artikel „Knöfel, Johann“ von Robert Eitner in: Allgemeine Deutsche Biographie, herausgegeben von der Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften, Band 16 (1882), S. 319, Digitale Volltext-Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=ADB:Kn%C3%B6fel,_Johann&oldid=- (Version vom 25. November 2024, 18:00 Uhr UTC)
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Knöfel: Johann K. oder Knefel aus Lauban gebürtig, ein braver Componist des 16. Jahrhunderts, wurde kurz vor 1580, wie er in seinen „Cantiones piae 6 et 5 vocibus“ selbst angibt, zum Capellmeister des Pfalzgrafen Ludwig bei Rhein ernannt; vorher scheint er sich am Liegnitzer Hof aufgehalten zu haben, denn er widmet seine „Dulcissimae quaedam Cantiones, numero XXXII. Quinque, Sex et Septem Vocum“, 1571, dem Herzoge Heinrich von Schlesien, Liegnitz etc. und datirt dieselben „Liegnitz 1571“. Aus der Dedication ersehen wir auch, daß dies sein erstes Werk sei und läßt sich daraus der Schluß ziehen, daß er etwa um 1546 geboren ist. Näheres über sein Leben ist nicht bekannt und leider sind die alten Akten über die baierischen Musikcapellen, die im 16. Jahrhundert einen so hohen Ruf hatten, soweit vernichtet, daß sie fast gar keine Ausbeute über die damaligen Musiker bieten. Die Hof- und Staatsbibliothek in München, die Berliner und Wiener, auch die bereits erwähnte Bibliothek in Liegnitz enthalten vier größere Drucksammlungen seiner Compositionen, darunter auch eine Sammlung deutscher Lieder zu 5 Stimmen, gedruckt zu Nürnberg bei Katharina Gerlachin, 1581. In letzterer sagt er in der Dedication an den Bürgermeister und Rath der Stadt Amberg, datirt „Heydelberg, am tag Petri und Pauli, im Jar 1581“, daß „Herr Ludwig Pfalzgraff bey Rhein, Herzog in Beyern, mein gnedigster Herr, vorlängst befohlen, daß ich zu meiner besseren übung und exercitation Järlich, wo möglich, etliche Gesang im Truck verfertigen und außgeben lassen solle.“ Das ist auch der letzte Druck, den wir von ihm besitzen und verschwindet von da jegliche weitere Kunde über ihn, außer daß Schadaeus im J. 1611 eine sechsstimmige Motette „Aufer a nobis Domine“ wieder neu veröffentlicht. Die Neuzeit hat noch keine Notiz von ihm genommen.