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ADB:Kornmann, Rupert

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Artikel „Kornmann, Rupert“ von Franz Heinrich Reusch in: Allgemeine Deutsche Biographie, herausgegeben von der Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften, Band 16 (1882), S. 721–722, Digitale Volltext-Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=ADB:Kornmann,_Rupert&oldid=- (Version vom 8. November 2024, 18:55 Uhr UTC)
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Kornmann: Rupert K., Abt, geb. am 22. September 1757 zu Ingolstadt, † am 23. September 1817 zu Kumpfmühl bei Regensburg. Er machte seine Gymnasial- und philosophischen Studien zu Amberg, trat 1776 in die Benedictinerabtei zu Prüfening (Prifling) bei Regensburg, machte dort die theologischen Studien, wurde 1780 zum Priester geweiht und 1782 zu seiner weiteren Ausbildung nach Salzburg geschickt, wo er Mathematik, Orientalia und Jurisprudenz studirte. 1785 in sein Kloster zurückgekehrt, docirte er dort Philosophie, Mathematik und Physik. Am 8. Februar 1790 wurde er zum Abt gewählt. Er war als solcher nicht nur für die strenge Beobachtung der Ordensregel, sondern auch für die Förderung wissenschaftlicher Bestrebungen thätig, legte naturwissenschaftliche Sammlungen und eine Sternwarte an etc. 1793 wurde er Mitglied der Akademie der Wissenschaften zu München, 1794 Visitator der baierischen Benedictinercongregation. Nach der Aufhebung seiner Abtei zog er sich nach dem nahe gelegenen Kumpfmühl zurück. – K. veröffentlichte im 18. Jahrhundert: „System der theoretischen Philosophie“, 1786, einige Abhandlungen, Predigten u. dgl., ferner mehrere „Cantaten, Operetten und Singstücke“, unter anderem (anonym) „Die guten Unterthanen, ländliches Sittengemälde mit Gesang in fünf Aufzügen, von einem Freunde der Volkstugenden“, 1793; – später zwei größere Werke: „Die Sibylle der Zeit aus der Vorzeit, oder politische Grundsätze durch die Geschichte bewährt, nebst einer Abhandlung über die politische Divination“, 3 Theile, 1810 (3. Aufl. 1825), und „Die Sibylle der Religion aus der Welt- und Menschengeschichte, nebst einer Abhandlung über das goldene Zeitalter“, 1813 (3. Aufl. 1843). Gleich nach seinem Tode erschienen noch „Nachträge zu den beiden Sibyllen. Mit Bildniß und Biographie des Verfassers“, 1818. – K. gehörte der curialistischen Partei und dem sogenannten „Eichstädter Bunde“ an, der dem Fürst-Primas Dalberg entgegenwirkte. In diesem Sinne ist sein „Gutachten über den Priestermangel an das Ordinariat [722] Regensburg unter dem Vorsitze des Fürst-Primas Dalberg“, 1817, geschrieben (s. Felder’s Litt.-Ztg. 1818, Nr. 13).

Felder-Waitzenegger, Gel.-Lex. I. 419; III. 408. H. v. Sicherer, Staat u. Kirche in Baiern, 1874, S. 197, 210.