Zum Inhalt springen

ADB:Krüger, Eugen

aus Wikisource, der freien Quellensammlung

Empfohlene Zitierweise:

Artikel „Krüger, Eugen“ von Moritz Blanckarts in: Allgemeine Deutsche Biographie, herausgegeben von der Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften, Band 17 (1883), S. 227, Digitale Volltext-Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=ADB:Kr%C3%BCger,_Eugen&oldid=- (Version vom 4. Oktober 2024, 15:31 Uhr UTC)
Allgemeine Deutsche Biographie
>>>enthalten in<<<
[[ADB:{{{VERWEIS}}}|{{{VERWEIS}}}]]
<<<Vorheriger
Krüger, Daniel
Nächster>>>
Krueger, Franz
Band 17 (1883), S. 227 (Quelle).
[[| bei Wikisource]]
Eugen Krüger in der Wikipedia
Eugen Krüger in Wikidata
GND-Nummer 116560118
Datensatz, Rohdaten, Werke, Deutsche Biographie, weitere Angebote
fertig
Fertig! Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle Korrektur gelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.
Kopiervorlage  
* {{ADB|17|227|227|Krüger, Eugen|Moritz Blanckarts|ADB:Krüger, Eugen}}    

{{Normdaten|TYP=p|GND=116560118}}    

Krüger: Eugen K., Landschafts- und Thiermaler, geb. in Altona am 26. December 1832, † in Düsternbrook bei Kiel am 8. Juli 1876. Als er vier Jahre alt war, siedelten seine Eltern nach der Insel Jersey über, wo die malerische Felsgegend seine künstlerische Begabung mächtig anregte, so daß er sehnlich wünschte sich der Kunst zu widmen. Nach langem Sträuben gab der Vater ihn zu einem Lithographen in Altona in die Lehre; doch konnte dies seinem höheren Streben nicht genügen und nach zwei Jahren verließ er dieselbe, um sein Glück auf eigene Hand zu versuchen. Freunde streckten ihm eine kleine Geldsumme vor, die es ihm ermöglichte nach Wien zu gehen, wo er in einer lithographischen Anstalt Beschäftigung fand. In den Freistunden suchte er sich im Zeichnen und Malen auszubilden und führte unter Leitung seines Brotherrn eine Landschaft „Motiv aus Jersey“ aus, die auf der Ausstellung des österreichischen Kunstvereins für 120 Gulden verkauft wurde. Dies ermuthigte ihn zum eifrigen Weiterstreben und bald machte er um so größere Fortschritte, als sein Landsmann Louis Gurlitt ihn 1852 als Schüler annahm. Er machte mit demselben eine Studienreise nach Ungarn und ging dann 1853 mit Adolf Schreyer, mit dem er Freundschaft geschlossen, nach Düsseldorf, wo er eine fruchtbare künstlerische Thätigkeit entwickelte und bald als Maler von Jagdthieren großen Ruf gewann. Gegen Ende der fünfziger Jahre siedelte er nach Hamburg über. Studien- und Erholungsreisen führten ihn nach Jersey, Großbritannien, Frankreich, der Schweiz und Italien, und überall sammelte er reichen Stoff zu Oelbildern, Aquarellen und lithographirten Werken. Seine leidende Gesundheit suchte er durch einen Aufenthalt in Sicilien zu kräftigen, aber es war vergeblich. Er kehrte krank im Mai 1876 nach Hamburg zurück und verbrachte die letzten Wochen seines Lebens in Düsternbrook bei Kiel. Es erschienen von ihn ein Album „Wild und Wald“ mit 16 meisterhaft lithographirten Blättern (Hamburg bei O. Meißner 1860); „Kriegsalbum“, eine Sammlung chromolithographischer Skizzen der interessantesten Schlachtfelder und durch die Kriegsgeschichte merkwürdig gewordenen Gegenden (Wandsbeck bei Seitz 1871) und „Malerische Reiseziele“, chromolithographirte Ansichten der schönsten Punkte in verschiedenen Ländern (Berlin bei Wagner, 1874), die mit lebhaftem Beifall aufgenommen wurden. Auch seine Oelgemälde hatten sich vermöge ihrer lobenswerthen künstlerischen Eigenschaften verdienter Anerkennung zu erfreuen.

Artikel in der Kunstchronik Nr. 28 vom 19. April 1877, Beiblatt zur Zeitschrift für bildende Kunst (Leipzig).