ADB:Kranz, Gottlob

aus Wikisource, der freien Quellensammlung

Empfohlene Zitierweise:

Artikel „Kranz, Gottlob“ von Heinrich Julius Kämmel in: Allgemeine Deutsche Biographie, herausgegeben von der Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften, Band 17 (1883), S. 44–45, Digitale Volltext-Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=ADB:Kranz,_Gottlob&oldid=- (Version vom 19. April 2024, 23:50 Uhr UTC)
Allgemeine Deutsche Biographie
>>>enthalten in<<<
[[ADB:{{{VERWEIS}}}|{{{VERWEIS}}}]]
<<<Vorheriger
Krantz, Albert
Nächster>>>
Krantz, Martin
Band 17 (1883), S. 44–45 (Quelle).
[[| bei Wikisource]]
Gottlob Kranz in der Wikipedia
Gottlob Kranz in Wikidata
GND-Nummer 123880548
Datensatz, Rohdaten, Werke, Deutsche Biographie, weitere Angebote
fertig
Fertig! Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle Korrektur gelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.
Kopiervorlage  
* {{ADB|17|44|45|Kranz, Gottlob|Heinrich Julius Kämmel|ADB:Kranz, Gottlob}}    

{{Normdaten|TYP=p|GND=123880548}}    

Kranz: Gottlob K., Schulmann und Historiker, geb. den 24. Febr. 1660 in Haugsdorf bei Lauban (Oberlausitz), † den 25. Decbr. 1733 in [45] Breslau. Sohn eines lutherischen Pfarrers suchte er seine erste wissenschaftliche Vorbereitung in Lauban, machte dann aber seine akademischen Studien in Helmstädt und Leipzig (hier besonders der Rechtswissenschaft zugewandt) und wurde 1684 vom Herzoge Sylvius Friedrich an die neu errichtete Classis selecta in Oels berufen. Aber bereits 1685 trat er als zweiter Präceptor in das Elisabeth-Gymnasium zu Breslau ein, wurde 1688 Quintus, 1700 Prorector, wie er auch als Bibliothekar dieser Anstalt diente. Im J. 1709 erhielt er die Inspection der übrigen evangelischen Schulen der Stadt. Die Akademie der Wissenschaften in Berlin nahm ihn unter ihre Mitglieder auf. Er galt als tüchtiger Historiker, der nur nicht immer unparteiisch zu sein schien; in seiner kirchlichen Richtung hielt er entschieden zu Wittenberg und war deshalb ein Gegner des Thomasius wie der Pietisten. Als Christian Wolff 1705 dritter Professor an dem Elisabethanum werden sollte, widersetzte sich K. der Anstellung des noch jungen Mannes, der doch in dieser Anstalt seine historischen Vorträge gehört hatte, weil er in ihm einen kühneren Denker scheute. – K. hat geschrieben: „Memorabilia Bibliothecae publicae Elisabeth. Vratisl.“ (1699. 4.); „Compendium historiae civilis“ (1709), das mehrmals später mit Fortsetzungen erschienen ist und zahlreiche Schulprogramme. Auch Conring’s Commentarii de scriptoribus XVI post Ch. n. saeculorum sind von ihm mit Erläuterungen und Zusätzen (1727) herausgegeben worden. Dagegen ist seine „Historia ecclesiastica“ erst nach seinem Tode (1736) von Gemeinhard besorgt erschienen.

Vgl. Otto, Lexikon der Oberlausitz. Schriftsteller I, 221 ff. Leißnig, Versuch einer Geschichte des Gymnasiums zu Oels (1841). Rehm, Gesch. des Gymnasiums zu Oels (1860). Reiche, Gesch. des Gymn. zu St. Elisabeth in Breslau I (1843).