ADB:Krimer, Johann Franz Wenzeslaus

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Artikel „Krimer, Johann Franz Wenzeslaus“ von August Hirsch in: Allgemeine Deutsche Biographie, herausgegeben von der Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften, Band 17 (1883), S. 171–172, Digitale Volltext-Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=ADB:Krimer,_Johann_Franz_Wenzeslaus&oldid=- (Version vom 29. März 2024, 12:39 Uhr UTC)
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Krimer: Johann Franz Wenzeslaus K., Arzt und Anatom, 1795 in Datschiz (Mähren) geboren, hatte zuerst als Unterarzt im österreichischen Heere gedient, später in Wien, wo er als Assistent des Anatomen Scherer sich vorzugsweise mit anatomischen und physiologischen Arbeiten beschäftigte, Medicin studirt und darnach in den J. 1813–14 als Oberarzt im österreichischen Heere den Krieg mitgemacht. Im J. 1817 habilitirte er sich, nach Vertheidigung seiner Inauguraldissertation „De vi musculorum in partibus a reliquo corpore sejunctis“, welche er unter Nasse’s Leitung gearbeitet hatte, in Halle und beschäftigte sich auch hier vorzugsweise mit physiologischen Untersuchungen über [172] Stoffwechsel, Muskelthätigkeit, Akustik etc., deren Resultate er in der Schrift „Physiologische Untersuchungen“, 1820, niedergelegt hat. Im J. 1820 siedelte er nach Bonn, zwei Jahre später nach Aachen über, wo er anfangs eine sehr bedeutende Praxis gewann, später aber in Folge schwerer Erkrankung (Krebs der Speiseröhre) in sehr bedrängte Verhältnisse gerieth und am 22. Nov. 1834 sein schwer geprüftes Leben endete. – Außer den oben genannten Arbeiten hat er einen „Versuch einer Physiologie des Blutes“, Erster (einziger) Theil, 1823, einige zur praktischen Medicin gehörige Schriften und eine große Zahl von Journalartikeln veröffentlicht; ein vollständiges Verzeichniß aller seiner litterarischen Produkte findet sich in Callisen, Med. Schriftstellerlexikon, X. 399, XXIX. 354. – K. war ein talentvoller und gebildeter Arzt, einer der ersten Experimental-Physiologen, und wenn die Resultate seiner Forschungen auch hinter dem Eifer, mit welchem er denselben oblag, zurückgeblieben sind, so verdienen seine Bestrebungen doch um so mehr volle Anerkennung, als kümmerliche äußere Verhältnisse seine wissenschaftliche Thätigkeit in hohem Grade beeinträchtigt haben.

Ueber sein Leben und seine letzte Krankheit vgl. Hartung in Hufeland, Journal, 1838, Juni. 35.