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ADB:Kuhn, Karl

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Artikel „Kuhn, Karl“ von Siegmund Günther in: Allgemeine Deutsche Biographie, herausgegeben von der Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften, Band 17 (1883), S. 340–341, Digitale Volltext-Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=ADB:Kuhn,_Karl&oldid=- (Version vom 15. November 2024, 09:55 Uhr UTC)
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Band 17 (1883), S. 340–341 (Quelle).
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Kuhn: Karl K., geb. den 1. Septbr. 1816 in dem oberfränkischen Dorfe Kunreuth, gest. den 5. Januar 1869 in München. Er studirte in München, hauptsächlich unter der Leitung Desberger’s, die mathematischen Disciplinen und erhielt schon frühzeitig eine Anstellung als Professor an der polytechnischen Schule (älterer Ordnung) in Augsburg. Später ward er als Professor der Mathematik und Physik an den baierischen Militärbildungsanstalten zu München angestellt und 1851 zum außerordentlichen Mitgliede der dortigen Akademie der Wissenschaften erwählt. In München war Kuhn’s Thätigkeit hauptsächlich der Meteorologie und technischen Physik zugewandt; für beide Fächer lieferte er zahlreiche Referate für das bekannte Sammelwerk „Die Fortschritte der Physik“, das unter Oberaufsicht [341] der Berliner physikalischen Gesellschaft erscheint. Als Mitglied einer von dem königl. baierischen Genie-Corps-Commando ins Leben gerufenen Commission, sowie als Lehrer an der Artillerie- und Genieschule sah er sich immer mehr auf das Studium elektrotechnischer Fragen verwiesen. Im J. 1866 erschien – als Bestandtheil der von Karsten begründeten Encyclopädie der Physik – bei Voß in Leipzig das treffliche „Handbuch der angewandten Elektricitätslehre“ in zwei Abtheilungen, welches das gesammte Wissen der Zeit über Blitzableiter, über galvanische Minensprengung, über die Wirkungen der Volta-Säule, über Magnetelektricität, über elektrische Uhren und Leuchtapparate in sich vereinigt und, wenn auch im Einzelnen vielfach überholt, doch besonders durch seine umfängliche Berücksichtigung des geschichtlich-litterarischen Elementes für alle Zeiten sich seine Stellung gesichert hat. Jedoch auch als mathematischer Schriftsteller trat K. mit Glück auf. Er lieferte zu der dritten Auflage des v. Unruh’schen Lehrbuches der Geometrie (Landshut 1850) die Bearbeitung der Stereometrie und Trigonometrie und bürgerte als Einer der Ersten in seinem Vaterlande die Methoden der darstellenden Geometrie ein. Seine „Deskriptive Geometrie mit Einschluß der Principien der isometrischen Projektionslehre“ (Augsburg 1844) war für seine Zeit ein sehr werthvolles Lehrbuch.

Poggendorff, Biographisch-litterarisches Handwörterbuch zur Geschichte der exacten Wissenschaften, 1. Band. – Sitzungsberichte der k. b. Akademie der Wissenschaften, 1869. S. 400.