ADB:Kulmbach, Hans Suess von
Dürer, dem er sehr verwandt ist. Obwol er ihn nicht in der Zeichnung erreicht, so steht er ihm doch in der Wärme des Colorits wie im Naturgefühl sehr nahe. Der Umfang seiner Kunst ist eng begrenzt, es sind kirchliche Darstellungen, mit denen er sich ausschließlich befaßt. Zu seinen Hauptwerken gehört der Tucher’sche Altar im Chor der Sebalduskirche zu Nürnberg. Man sieht die thronende Maria mit dem Kinde, von Engeln gekrönt und besungen, von den Heiligen Katharina und Barbara, umgeben. Auf den Flügeln sieht man neben Petrus, Laurenz, Johannes Bapt. und Hieronym den Stifter des Altarwerkes, Lorenz Tucher. Die Zeichnung dazu vom J. 1513 befindet sich im Berliner Museum. In demselben, in der Gallerie, ist ein zweites Hauptwerk des Meisters, die oben erwähnte Anbetung [364] der Könige, mit dem Monogramm und 1511 bezeichnet. Das leuchtende Colorit des Bildes ist bemerkenswerth. Ein gleicher Gegenstand befindet sich in der Pinakothek zu München, ebenda eine Sendung des heiligen Geistes, eine Auferstehung und eine Krönung der Maria. Hier hatte K. sogar Dürer’sche Motive verwendet. Das Bild in der Moritzkapelle zu Nürnberg mit Joachim und Anna auf Goldgrund weist frühere Auffassung auf. Man hatte ihm früher auch Kupferstiche mit I. C. und dem Wappen von Köln zuschreiben wollen, sie gehören ihm aber keineswegs an.
Kulmbach: Hans v. K., eigentlich Wagner nach seinem Familiennamen geheißen, geb. zu Kulmbach in Franken, † zu Nürnberg um 1522, berühmter Maler. Er wird ein Schüler des Venetianer Malers Jacopo Barbarj genannt, als dieser sich eine Zeit lang (um 1495) in Nürnberg aufhielt. In seinem Gemälde der Anbetung der Könige läßt sich einigermaßen italienische Reminiscenz wahrnehmen. Im Ganzen war aber der Einfluß des Jacopo auf Kulmbach doch nur vorübergehend und der Künstler hielt sich mehr an