ADB:Kurz, Anton

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Artikel „Kurz, Anton“ von Eugen von Trauschenfels in: Allgemeine Deutsche Biographie, herausgegeben von der Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften, Band 17 (1883), S. 418–419, Digitale Volltext-Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=ADB:Kurz,_Anton&oldid=- (Version vom 19. April 2024, 19:55 Uhr UTC)
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Kurz: Anton K., Publicist und Geschichtschreiber, soll eigentlich Schreiner geheißen haben, in Wien Ende des vorigen oder Anfang dieses Jahrhunderts geboren, daselbst Advokat und um 1829–30 Pächter des Josephstädter Theaters gewesen sein. In Folge namhafter Verluste bei dieser Pachtung in Schulden gerathen, soll er vor seinen Gläubigern nach Hamburg geflohen sein und dort den Namen K. angenommen haben. Thatsache ist, daß er beiläufig 1835 nach Siebenbürgen kam und hier bei dem Grafen Joseph Kemény (s. Bd. XV, S. 597) in Gerend als dessen Privatsecretär gastfreundliche Aufnahme fand. Durch diesen angeregt und unterstützt, war er auf dem Felde der siebenbürgischen Geschichtschreibung und Landeskunde thätig. Ungefähr 1840 übersiedelte er nach Kronstadt und betheiligte sich an der Redaction der Beiblätter des „Siebenbürger Wochenblattes“ unter den Namen „Der Satellit“ und „Blätter für Geist, Gemüth und Vaterlandskunde“. Die Sommermonate brachte er auch nachher meist in Gerend zu. Im J. 1848 trat er in die Honvédarmee ein, wurde einer der Adjutanten und der deutsche Secretär Bem’s. Er soll nach Egressy Gábor: Törökországi naplója, Pest 1851, am 31. Juli 1849 in der Schlacht bei Schäßburg an der Seite Bem’s gefallen, nach Horváth M. Magyarország Függetlenségi harczának története, Genf 1865 und Czetz: Bem’s Feldzug in Siebenbürgen, Hamburg 1850, am 6. August 1849 bei der Flucht der Ungarn aus Hermannstadt erschossen worden sein. Von K. sind erschienen: „Nachlese auf dem Felde der ungarischen und siebenbürgischen Geschichte, nach authentischen, bis jetzt unbekannten oder unbenützten Quellen und Urkunden bearbeitet“, Kronstadt 1840. – „Borszék, Siebenbürgens berühmtester Kurort, nebst einem kurzen Anhange über Bélbor“, Kronstadt 1844. – „Magazin für Geschichte, Litteratur und alle Denk- und Merkwürdigkeiten Siebenbürgens“, Kronstadt, 1. Bd. 1844–45, 2. Bd. 1846–47. – „Die ältesten deutschen Sprachdenkmale und die bis jetzt bekannte älteste Handschrift der Sachsen in Siebenbürgen. Mitgetheilt aus dem Originalfragment einer auf Pergament geschriebenen Hermannstädter Kirchenmatrikel des 14. und späterer Jahrhunderte“, Leipzig 1848. [419] Separatabdruck aus dem Serapeum. – Diese Kirchenmatrikel ist seither neuerdings und zwar viel besser durch G. Seivert im Archiv des Vereins für siebenbürgische Landeskunde, N. F. 11. Bd. Heft 3 veröffentlicht worden. Druckfertig hinterließ K. „Deutsche Fundgruben für die Geschichte Siebenbürgens“. N. F., die dann im Auftrage des Ausschusses des Vereins für siebenbürgische Landeskunde, Kronstadt 1860, Eugen v. Trauschenfels, herausgab.

J. Trausch, Schriftstellerlexikon oder biographisch-literärische Denkblätter der Siebenbürger Deutschen, 2. Bd., Kronstadt 1870. – Ungedruckte Briefe des Gf. Joseph Kemény an Anton Kurz in E. v. Trauschenfels, Magazin für Geschichte, Literatur und alle Denk- und Merkwürdigkeiten Siebenbürgens. N. F. 2. Bd., Kronstadt 1860.