ADB:Löschin, Matthias Gotthilf
[214] Theologie gemäß an den religiösen Bewegungen der Zeit und an den kirchlichen Fragen seiner Vaterstadt sich schriftstellerisch bethätigte, so hat er besonders in pädagogischem Berufe die ihm anvertrauten Schulen und dann auch das gesammte Schulwesen der Stadt gefördert. Auch für diesen Zweck suchte er schriftstellerisch einzuwirken (29 Abhandlungen und 8 Lehrbücher). Des weiteren hat er sich der Erforschung und Darstellung der Geschichte Danzigs zugewandt („Geschichte Danzigs“, 2 Bde. 1816 und 2. Aufl. 1822–23; „Beiträge zur Geschichte Danzigs“, 3 Hefte, 1839 und 8 kleinere Schriften) und dieselbe, soweit es damalige Methode und das damals zugängliche Material zuließ, in erheblich bessere Gestaltung gebracht, als bis dahin ihr eignete. Von L. erschien auch 1833: „Die Xenien aus Schiller’s Musenalmanach für das Jahr 1797. Ein Supplement zu Werken Goethe’s und Schiller’s“.
Löschin: Dr. Matthias Gotthilf L., am 24. Febr. 1790 zu Danzig geboren und ebendort am 31. Januar 1868 gestorben, hat nach seinen in Kiel und Halle zugebrachten Studienjahren (1809–12) und nach einer zweijährigen Thätigkeit als Privatlehrer und Erzieher, von 1815 die Stelle eines Oberlehrers an der St. Barbaraschule, von 1824–66, bis zu seiner Emeritirung, die Stelle eines Directors an der Realschule zu St. Johann in Danzig bekleidet, von 1829–64 daneben als Bibliothekar der Stadtbibliothek fungirt. Seine vielseitige und verdienstliche Wirksamkeit ist seiner Vaterstadt gewidmet gewesen. Abgesehen davon, daß er dem von ihm anfänglich betriebenen Studium der- Selbstbiographie: „Aus dem Leben eines Amtsjubilars“, Danzig 1865. (M. Lua) Dr. M. Gotthilf Löschin. Ein Lebensbild des Heimgegangenen, Danzig 1868.