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ADB:Lasch, Wilhelm Gottfried

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Artikel „Lasch, Wilhelm“ von Ernst Wunschmann in: Allgemeine Deutsche Biographie, herausgegeben von der Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften, Band 17 (1883), S. 731–732, Digitale Volltext-Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=ADB:Lasch,_Wilhelm_Gottfried&oldid=- (Version vom 27. Dezember 2024, 14:23 Uhr UTC)
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Band 17 (1883), S. 731–732 (Quelle).
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Lasch: Wilhelm Gottfried L., Apotheker, geb. am 28. Januar 1787 zu Berlin, † am 1. Juli 1863 zu Driesen in der Neumark, hat sich durch seine floristischen Studien in der botanischen Welt vortheilhaft bekannt gemacht. Nachdem er in Neu-Brandenburg, Dresden und Berlin als Apotheker conditionirt, erwarb er sich 1814 zu Driesen in der Mark ein eignes Geschäft, das er nach zehnjährigem Besitze aufgab, um von nun an seine Zeit völlig botanischen Forschungen zu widmen. Er that es mit großer Ausdauer und reichem Erfolge. Seine zahlreichen, in verschiedenen Zeitschriften veröffentlichten Arbeiten gehören sämmtlich der beschreibenden Botanik an und sind die Resultate jahrelanger und sehr gründlicher Beobachtungen. Außer der durch ihn erforschten interessanten Flora von Driesen hat sich L. namentlich um die Kenntniß der Bastardformen sehr vieler einheimischer Gewächse höchst verdient gemacht und werthvolle Arbeiten darüber im vierten, fünften und sechsten Bande der Linnaea veröffentlicht. Nicht minder erfolgreich waren seine auf die Kryptogamenkunde seiner Heimath gerichteten Forschungen, welche durch Milde’s treffliches Werk „Die Gefäßkryptogamen Schlesiens“ (Nova acta Acad. Carol.-Leop. Bd. XXVI) für die Wissenschaft nutzbar gemacht wurden. Dem von Klotzsch begonnenen, von Rabenhorst fortgesetzten herbarium mycologicum hat L. viel Zeit und Kraft gewidmet und er war der erste, dem es gelang, ein mehr naturgetreues Bild von getrockneten Pilzen zu liefern. Dem Andenken des unermüdlichen Forschers hat Fries die in Guinea heimische Pilzgattung Laschia aus der Familie der Tremellinen gewidmet und auch eine Art der Gattung Agaricus trägt durch Rabenhorst seinen Namen. Es folge nunmehr ein Verzeichniß seiner größeren Abhandlungen: In der Linnaea sind veröffentlicht: „Ueber verschiedene Formen bei den einheimischen Arten der Gattungen Circaea, Linnaea, Scorzonera und Veronica“ (Bd. II); „Ueber die Pulsatillen der Mark Brandenburg, nebst Bemerkungen über Salix viminalis und mollissima“ (Bd. III); „Beitrag zur Kenntniß der Varietäten und Bastardformen einheimischer Gewächse“ (Bd. IV, V und VI); „Ueber die um Driesen wildwachsenden Weidenformen“ (Bd. VIII). In Rabenhorst’s botanischem Centralblatt für Deutschland (1847): „Ergänzende Bemerkungen über einige deutsche Equiseten und eine neue Art derselben“; „Zur Flora Deutschlands, besonders der Mark Brandenburg“; „Notizen über Senecio paludosus“. In der Botanischen Zeitung: „Drei Xanthium-Arten mit ihren Bastarden“ (1856); „Ueber Bastarde unter den wildwachsenden Farnen“ (ibid.); „Die Eichenformen der märkischen Wälder, hauptsächlich um Driesen“ (1857); „Aufzählung der in der Provinz Brandenburg, besonders in der Gegend um Driesen wildwachsenden Bastardpflanzen, nebst kurzen Notizen zur Erkennung solcher Gewächse“ (ibid.). [732] In den Verhandlungen des botanischen Vereins der Provinz Brandenburg: „Aspidium spinulosum (Retz) Sev. mit seinen in der Provinz Brandenburg vorkommenden Unterarten und Varietäten“ (1861); „Ueber einige Verbascum-Arten und ihre Formen“ (1862).

Nekrolog v. C. Baenitz in Verhandl. d. bot. Vereins d. Provinz Brandenburg, 1863.